[SPITZMARKE]COLNRADE COLNRADE/JKU - Warum das Programm Barocker Lieder, das das vierköpfige Ensemble „Armada“ am Sonnabend im Colnrader Ofenhaus präsentierte, den Titel „Quante profondo è il tuo amore...?“ - Wie tief ist deine Liebe? - trug, erschloss sich dem Zuhörer erst bei der Zugabe. Bis dahin führten die jungen Musiker - alle Studenten der Bremer Hochschule für Künste - die Zuhörer auf eine Reise durch die bunte Liederwelt des Barock. Viel Interessantes gab es dabei zu entdecken, begonnen bei den seltenen Instrumenten: Auf der Barockgitarre, die deutlich kürzer ist als die moderne Gitarre, spielte der Kanadier Dominic Robillard, und Claire Bracher und Marthe Perl brachten die Viola da Gamba zum Klingen, die fast vergessene Kniegeige.
Unerwartet war auch die Stimme von Michael Lieb. Wann hört man noch einen Mann mit einer solch hohen Stimme singen? Der Countertenor beherrschte das Falsett mit lebhafter Eleganz, dass es das Herz rührte. Dazu fügten sich die zarten Bässe der Gamben und das feine Klangbild der Barockgitarre in wunderbarer Harmonie, und eine Epoche erwachte zum Leben.
Lieder aus dem 17. und 18. Jahrhundert prägten das Programm. Putzige, verspielte Liebeslieder von Girolamo Kapsberger und Claudio Monteverdi waren darunter, die von schönen Nymphen handelten, die in der Morgenröte tanzen, und von bösen schönen Frauen, die den abgewiesenen Verehrer Qualen leiden lassen. Und als Zugabe kamen dann die Freunde der Bee Gees zu ihrem Recht. Wie tief ist deine Liebe: „How Deep is Your Love?“ einmal in einer Barock-Version von einem Countertenor zu hören, war der krönende Abschluss des Konzertes.
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Am gleichen Abend eröffnete die Bremer Künstlerin Roswitha Clages im Ofenhaus eine Ausstellung von 34 Ölbildern in Lasurtechnik. Zu sehen sind noch bis Juli Landschaften und Portraits.