Hude „Das ist für mich wie Jazz“, sagt der Huder Bildhauer Wolf E. Schultz. Das freie Gestalten, die Improvisation, wenn er eines seiner Fundstücke bearbeitet und oft erst am Ende weiß, wie er es vielleicht nennen möchte.
Im Skulpturenhaus der Huder Klosterremise eröffnet Schultz an diesem Sonnabend seine neue Ausstellung mit mehr als 30 Werken aus Stahl, Holz, Bronze und Stein.
Er hat das Ganze dieses Mal unter das Thema „Freiheit“ gestellt (NWZ berichtete).
Freiheit ist für den Huder Künstler eines der höchsten Güter. „Gerade heute, wo die Freiheit bedrängt wird“, sagt Schultz.
In seiner Kunst drückt sich die Freiheit darin aus, dass er freie Formen schafft, ohne sich vorher schon auf ein Thema festzulegen. „Der Titel kommt oft ganz zum Schluss“, so Schultz.
Und dieser Titel sei auch nur ein Vorschlag des Künstlers. Wichtig sei die Freiheit des Betrachters. Denn jeder Mensch nehme Dinge anders wahr. Schultz jedenfalls freut sich, wenn seine Werke ganz unterschiedliche Gefühle hervorrufen. Das könne Ablehnung genauso sein wie Freude, Überraschung, Harmonie oder Disharmonie. „Das Gefühl ist viel älter als das Denken“, sagt der Künstler. Von Betrachtern seiner Kunstwerke wünscht er sich, dass sie nicht erst auf den Titel gucken, sondern die Skulptur oder Plastik auf sich wirken lassen und vielleicht selber einen Vorschlag haben.
Ganz individuelle Gefühle möchte der Künstler mit seinen Werken auslösen, die er aus Fundstücken schafft. Das kann ein umgefallener Baum sein, ein verpilzter Baum, ein zersplitterter Baum, erzählt Schultz. Oder er bringt alte Schienenverbindungsstücke aus Stahl mit Steinen aus dem Rhein zusammen.
Dem 76-Jährigen, der in jungen Jahren eigentlich Jazz-Musiker werden wollte, gehen die kreativen Ideen nicht aus. Davon können sich die Besucher der neuen Ausstellung wieder einmal überzeugen.