Wildeshausen /Huntlosen Eigentlich hatte sich die Jury mit Michael Schröder und Dennis Sperling an der Spitze bereits auf einen Sieger geeinigt. Doch dann fuhr Jan Hoyns mit seinem 50 Jahre alten VW Käfer in Resedagrün auf den Platz. Die Gutachter waren sich einig: Der 48-Jährige aus Delmenhorst erhielt den Preis für das schönste Auto. Platz 2 ging an eine weinrote VW-Pritsche aus dem Kreis Minden-Lübbecke und Platz 3 an einen weiß lackierten VW-Kübelwagen.
Knapp 60 Fahrzeuge waren am Wochenende beim 15. Treffen der Wildeshauser Käferkumpels auf dem Gelände der ehemaligen Gaststätte „Zur Hunte“ in Huntlosen zu bestaunen. Initiator Michael Schröder zeigte sich angetan von dem großen Zuspruch. „Schon am Freitagabend hatten wir so viele wie noch nie.“ Die ersten 22 Teilnehmer, die mit ihren Käfern die Einfahrt zum Gelände passierten, erhielten eine gelb umhäkelte Klopapierrolle, ähnlich einem Zylinder mit Bommel, mit dem Signet der Käferkumpels.
Es waren nicht allein die robuste Technik und die glänzenden Karossen, die die Käferfans zum Gedankenaustausch animierten, sondern vor allem die Geschichten, die mit jedem Fahrzeug verbunden sind. So bei Jan Hoyns: Seinen VW 1200, 30 PS stark, hat jahrzehntelang eine alte Dame in Schweden gefahren. Als diese den Käfer an einen Importeur in Bremerhaven verkaufte, schlug Hoyns’ Stunde. Er kaufte den „Herbie“ und baute ihn sechs Jahre lang komplett neu auf: mit Doppelvergaser, Faltdach, Katzenaugen und ausklappbarem Blinker. Der Hupenknopf aus einem Borgward und die Weißwandreifen gehören zu den wenigen Elementen, die nicht original sind. Der Delmenhorster war zum ersten Mal beim Treffen der Käferkumpels dabei.
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Gleiches galt für Kai Ballin: Der 44-jährige Mechaniker aus Leer hatte nicht nur Tochter Laura (4) mitgebracht, sondern auch einen VW 1302 in Blau-metallic. Der Oldtimer stammt aus Slowenien und hatte einen Brandschaden. „Eigentlich war das Auto pottenhässlich. Aber ich habe mich reinverliebt“, erzählte Ballin, der eigentlich auf Offshore-Windkraftanlagen im Einsatz ist. Mit Liebe zum Detail restaurierte er den Käfer, Baujahr 1972. Der Pkw wurde tiefer gelegt, erhielt Sportsitze und Spoiler – aber behielt seine auffällig blaue Farbe.
Dietmar Herchenröder (50) aus Dötlingen fuhr mit einem VW 1200 L in Zinngraumetallic auf den Platz. Der Käfer gehört zu den letzten 2400 Exemplaren, mit exklusiver Ausstattung, die in Deutschland gebaut wurden. Ehemals war das Auto in Kleve-Materborn unterwegs. Der angehende Berufsschullehrer Fahrzeugtechnik kaufte das Auto im Juli 2012 als Hochzeitsgeschenk für seine Frau Katja. Innerhalb von sieben Jahren, mit Unterbrechungen, wurde der Wagen technisch generalüberholt und teilweise rückgebaut auf die „alte deutsche Qualitätstechnik“ vor 1978. „Erst seit letzter Woche befindet sich der Wagen wieder im Straßenverkehr“, erzählte der Dötlinger Käferfreund.
Zum Programm des 15. Käferkumpel-Treffens gehörte viel Musik mit „Rex out“ aus Hude, mit „Komplett“ und Rockabilly der „Wild Black Jets“ sowie Clubspiele. Hier gewannen die „Käferfreunde ohne Grenzen“ aus dem Emsland. Auch im nächsten Jahr wird es nach Angaben Schröders ein Treffen der Käferkumpels geben – allerdings nicht in Wildeshausen, sondern wieder in Huntlosen.
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