Wardenburg /Südmoslesfehn Ist eine Deutsche Meisterschaft im Ringtennis förderungswürdig oder nicht? Mit dieser Frage müssen sich Gemeindeverwaltung und Ratsfraktionen beschäftigen. Auslöser ist der SV Moslesfehn, der nach 22 Jahren zum ersten Mal wieder eine Meisterschaft in der alten Turnsportart nach Niedersachsen holt (14. bis 16. September, Everkamphalle).
2000 Euro – je 1000 Euro für das Junioren- und Seniorenturnier – möchte Organisator Arnold von der Pütten (SVM) als finanzielle Unterstützung erhalten, er bezieht sich dabei auf die jüngste Fassung der Sportförderrichtlinie. Doch es regt sich Widerstand gegen diese Pläne, und das nicht nur, weil bei dem Turnier keine einzige offizielle Mannschaft aus der Gemeinde mitspielen wird.
Entschiedener Kritiker des Zuschussantrags ist FDP-Ratsherr Frank Freese. Eine „Spaß-Meisterschaft“ wie das Ringtennis sei nicht förderfähig, meint der Liberale. „Alles andere wäre völlig unfair gegenüber den Ehrenamtlichen, die beispielsweise mit hohem persönlichen Aufwand das Deutsche Sportabzeichen abnehmen.“ Er habe keine Einwände gegen die Sportart an sich, aber sei strikt gegen eine finanzielle Förderung.
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Arnold von der Pütten empfindet diese Intervention dagegen als „Schweinerei“. Es stimme zwar, dass der SV Moslesfehn kein eigenes Team am Start habe, aber „wir kümmern uns hier immerhin drei Tage um 160 Teilnehmer.“ Norddeutschland ist mit Mannschaften aus Lingen und Hannover bei der Deutschen Meisterschaft in Südmoslesfehn vertreten. Für Lokalkolorit sollen ein Einlagespiel der Schirmherren und Landtagsabgeordneten Ansgar Focke (CDU) und Christian Dürr (FDP) sowie ein Probespiel Wardenburger Grundschüler sorgen.
Offene Türen rennt von der Pütten aber bei der Gemeindeverwaltung dennoch nicht ein. Ein Rechtsanspruch auf Förderung bestehe nicht, insbesondere sei die Haushaltssituation zu berücksichtigen, heißt es in der Vorlage für die Ratssitzung an diesem Donnerstag, 17 Uhr, im Ratssaal. Die Gemeinde schlägt vor, den Zuschussantrag zurückzustellen, und zuerst im Sportausschuss über eine Neufassung der Richtlinien zu beraten.