Ahlhorn /Dresden Als die Ahlhornerin Annika Lohse am Sonnabend um 19 Uhr den Weltmeisterschaftspokal in den Dresdener Himmel reckte, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. In einem Endspiel gegen Österreich, das keinen Verlierer verdient hätte, nutzte die Deutsche Mannschaft ihren Heimvorteil und sicherte sich mit 3:1 (10:12, 15:14, 11:7, 15:13) den ersten WM-Titel nach acht Jahren. Dabei war Österreich in Führung gegangen.
Von Beginn an bekamen die rund 2900 Zuschauer im Dresdener Ostrasportpark ein Duell auf Augenhöhe geboten. Spektakuläre Ballwechsel rissen die Zuschauer mehrfach von ihren Sitzen. Auch wenn Bundestrainerin Silke Eber im Vergleich zum Halbfinale gegen die Schweiz zwei Umstellungen in Angriff und Zuspiel vorgenommen hatte, hielt sie an ihrer Abwehrreihe mit Theresa Schröder und Annika Bösch fest. Somit blieb Annika Lohse nur die Rolle der Motivatorin an der Seitenlinie. Am Ende des ersten Durchgangs war es ein Leinenfehler von Deutschlands Angreiferin Sonja Pfrommer, der die Satzführung für Österreich besiegelte (14:12).
Noch knapper ging es im zweiten Satz zu. Österreich wehrte fünf Satzbälle ab, ehe dem Gastgeber mit 15:14 der Satzausgleich gelang. Euphorisiert legte das deutsche Team gleich nach. Während sich die Fehler im österreichischen Spiel häuften, präsentierte sich der deutsche Angriff mit variantenreichen Schlägen. Grundstein hierfür war eine schnelle deutsche Führung. Nach einer 5:0-Führung brachte auch die österreichische Auszeit das Team nicht aus dem Rhythmus. Mit 11:7 ging Deutschland in Führung.
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Der vierte Satz begann ausgeglichen. Erst nach einem 4:4 setzte sich Deutschland etwas ab. Österreich wechselte in der Abwehr und im Zuspiel aus, glich aus und hatte sogar einen Satzball. Doch diesen wehrte die Deutsche Mannschaft sensationell ab und erkämpfte sich den ersten Matchball. Zweimal konnte Österreich die Matchbälle noch abwehren, beim dritten fand Sonja Pfrommer eine Lücke in der gegnerischen Abwehr und punktete zur 15:13-Entscheidung.
„Ich bin völlig sprachlos über die Leistung der beiden Teams“, zeigte sich DFBL-Präsident und Ahlhorns Faustball-Abteilungsleiter Ulli Meiners beeindruckt. Seine Vereinsspielerin Lohse fand sich mehrere Minuten später in den Armen ihrer Mitspieler- und Namensvetterin Annika Bösch wieder und konnte auch die ein oder andere Träne nicht verbergen.
Unterdessen sicherten sich die Brasilianerinnen im Spiel um Platz drei gegen die Schweiz mit einem klaren 3:0 (11:4, 11:8, 11:5)-Erfolg die Bronzemedaille.