Hude Zum sechsten Mal in ihrer Karriere stand Marianne Lübbering (75) im vergangenen Jahr ganz oben auf dem Treppchen bei den Deutschen Meisterschaften. 2018 lieferte sich die Sportlerin aus Hude in Neumünster einen spannenden Kampf um den DM-Titel – und bewies dabei Nervenstärke.
Mit einem Endergebnis von 870 Holz – das entspricht 870 umgeworfenen Kegeln – lag sie im Wettbewerb der über 70-Jährigen hauchdünn vor ihren Kontrahentinnen.
Um fit zu bleiben, trainiert Lübbering jede Woche. Und das seit 1970, als die gelernte Bankkauffrau und Mutter zweier Töchter das Kegeln im Kegelclub als Hobby für sich entdeckt hatte. 1983 begann sie beim KSC Hude mit dem Sportkegeln. 1996 wechselte sie zu Blauweiß Delmenhorst, wo sie 20 Jahre lang erfolgreich spielte. Vier Jahre lang war sie mit dem Verein sogar auf Bundesliga-Ebene aktiv, bevor er aufgelöst wurde und sie zum VSK Immer wechselte. „Damals musste ich viel üben, weil ich erst so spät zum Sportkegeln gekommen bin“, erklärt die 75-Jährige. Innerhalb von zwei Wochen habe sie 1000 Kugeln geworfen und sich ihr Können nach und nach erarbeitet.
Um Erfolg zu haben, brauche es Kondition, Konzentration und ein gutes Auge. Dass sie diese Eigenschaften besitzt, hat die Sportlerin immer wieder bewiesen. Ihre erste DM gewann sie, als sie bereits über 60 Jahre alt war. 13 Mal kegelte sie für die niedersächsische Mannschaft, drei Mal sogar für Deutschland.
Heute ist Marianne Lübbering Mannschaftsführerin beim VSK Immer. „Die Mannschaft ist mir sehr wichtig, weil ich aus dem Mannschaftssport komme“, sagt sie. Lange spielte die 75-Jährige Fußball beim FC Hude und trainierte sowohl Mädchen- als auch Jungenmannschaften. Erst vor sechs Jahren ging sie dann als Trainerin in „Fußballrente“, wie sie sagt.
Jetzt müsse sie in ihrem Sport nichts mehr beweisen. „Wenn ich zu Meisterschaften fahre, bin ich ganz entspannt“, sagt die Keglerin. Und solange sie mit den anderen Damen mithalten kann, möchte die 75-Jährige weiter kegeln, da ist sie sich sicher.
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