GRüPPENBüHREN /VECHTA Bevor sich Kentucky, langjähriges Gruppen- und Einzelpferd der Voltigierer des RV Grüppenbühren, in den wohlverdienten Pferderuhestand begibt, steht an diesem Wochenende noch ein großer Auftritt für den 16-jährigen Wallach an. Auf seinem Rücken vertritt Katrin Wessels zusammen mit Longenführerin Ulrike Siemers den Pferdesportverband Weser-Ems bei den Deutschen Meisterschaften im Voltigieren in Vechta.
Im Wettstreit mit knapp 40 Konkurrentinnen peilt Wessels, die sich als Vizemeisterin der Weser-Ems-Titelkämpfe zusammen mit Siegerin Alina Atzler und der drittplatzierten Michelle Tönnies (beide RFO Oldenburg) für die DM qualifiziert hat, einen Platz im Mittelfeld an. „Vorne eine Zwei – das wäre klasse“, hofft die 25-Jährige, fügt allerdings an: „Ich habe immer ein wenig mit mir selbst zu kämpfen. Bei großen Turnieren bin ich immer sehr nervös. Wenn die Zuschauerränge gut besetzt sind, rutscht mir auch gerne mal das Herz bis in die Schuhe.“
Nach dem Verfassungs-check beginnen die Prüfungen am Freitag mit dem ersten Durchgang, bei dem Pflicht und Kür direkt hintereinander präsentiert werden. Einen Tag später steht das Technikprogramm an – einer Kür mit fünf Pflichtelementen. „Jeder hat so seine Lieblingsübungen, die er gerne ins freie Programm einbaut. Aber natürlich auch Schwächen – an denen muss man durch die Pflichtelemente arbeiten“, so Wessels.
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Am Sonntag steht noch die abschließende Kür an. Die ihrem Sport seit 18 Jahren treu gebliebene amtierende Bezirksmeisterin tritt zu „Hey little girl“ von der Band „The Busters“ und einem Titel aus dem Film „Tom & Jerry“ auf und hofft auf die lautstarke Unterstützung ihres „Fanclubs“. „Bei solchen Meisterschaften ist immer eine Riesenstimmung in der Halle. Meine Mädels werden natürlich auch alles geben.“
Im Vorfeld der Meisterschaften hat Wessels ihr Trainingspensum noch einmal erhöht. Während sie normalerweise zweimal in der Woche auf dem Rücken von Kentucky trainiert, kam nun regelmäßig eine dritte Einheit hinzu. „Das ist natürlich nur in einem toleranten Umfeld möglich“, so Wessels: „Zum Glück ist die DM diesmal in Vechta. Da können wir abends nach Hause fahren – nur ,Kenny’ bleibt da.“
Rund 100 Voltigierer sind derzeit beim RV Grüppenbühren aktiv – darunter 15 Erwachsene. Auf Kentucky verbuchte die A-Gruppe unter Siemers Leitung einige Bezirks- und Landestitel und nahm an den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften teil. Nach sieben Jahren verabschiedet sich „Kenny“ aber nun in den Ruhestand. „Er war und ist wirklich ein wahres Verlasspferd“, zeigt sich Wessels ein wenig wehmütig. „Da werden wir erst einmal viel Arbeit investieren müssen, um wieder ein Pferd auf dieses Niveau zu bekommen“, fügt Siemers an. Ein Nachfolger für den an Altersarthrose leidenden Kentucky, der vom zweiten Vorsitzenden des Vereins, Ron Brandes, gekauft wurde, ist schon gefunden: der sechsjährige Raban. „Er hat noch einen frechen, sehr eigenen Kopf – aber das kriegen wir schon hin“, ist sich Wessels sicher, dass auch mit dem neuen Pferd weitere Erfolge und vielleicht sogar wieder eine DM-Teilnahme, möglich sind.