Neerstedt Ohne große Ambitionen trat der TV Neerstedt in der Handball-Verbandsliga der Männer beim TuS Haren an. Entsprechend gelassen nahm Coach Björn Wolken dann auch die 20:28 (9:16)-Niederlage hin. „Bevor man hier gewinnt, sollte man lieber Lotto spielen. Da ist die Chance auf den Gewinn wahrscheinlich größer,“ zog er ein nüchternes Fazit aus diesem Spiel.
Wolken wusste, dass seine Mannschaft auf einen sehr unbequemen Gegner treffen würde, der mit allen fairen und unfairen Mitteln den Sieg erkämpfen wollte. So gab es etliche verbale Attacken vonseiten der Zuschauer, aber auch aus den Reihen der Gastgeber. Der Neerstedter Coach war dementsprechend froh, dass der dritte Platz bereits sicher war und es um nichts mehr ging.
Neerstedt hatte in dieser Begegnung zu keiner Zeit eine Chance, das Spiel zu gewinnen. So lag man Mitte der ersten Hälfte bereits deutlich mit 5:10 zurück, hatte bis dahin schon einige klare Chancen liegen gelassen und auch die Abwehr hatte gegen Kreisläufer Martin Giesen etliche Male genauso das Nachsehen wie gegen Sven Mrotzek, der sich wiederholt gegen die nicht ganz sattelfeste Deckung durchsetzen konnte. Zudem führte Spielmacher Stefan Sträche über weite Strecken klug Regie, so dass der Abstand bis zur Pause schon auf sieben Tore angewachsen war.
Auch zu Beginn der zweiten Hälfte kam die Wolken-Sieben kaum in Schwung. Im Angriff gab es immer wieder einfache Fehler, die von den Hausherren wiederholt zu einfachen Kontertoren genutzt wurden. Zudem machte sich mit zunehmender Spieldauer auch der kleine Neerstedter Kader bemerkbar: Neben dem verletzten Torhüter Kevin Pecht fehlten weitere Leistungsträger, so dass Wolken kaum Wechselalternativen hatte.
Haren konnte sich derweil bis Mitte der zweiten Hälfte bereits auf 24:13 absetzen. Erst in der Schlussphase kam Neerstedt noch einmal etwas besser ins Spiel und verkürzte mit einigen Treffern von Mario Reiser, Julian Hoffmann und Marcel Reuter den Rückstand nach auf acht Tore. Doch mehr ließen die Gastgeber am Ende nicht mehr zu.
„Ich mache den Jungs keinen Vorwurf, denn es gehört schon einiges dazu, wenn man hier gewinnen will. Wir werden uns nun auf das letzte Heimspiel der Saison konzentrieren und hoffen, dass wir uns vernünftig von unseren Fans verabschieden können“, blickte Wolken bereits auf die nächste Partie voraus.