Bookholzberg Vor 15 Jahren fing alles mit 30 Senioren an, die gerne ein bisschen über das Internet lernen wollten. Heute ist daraus ein Verein mit 260 Mitgliedern und 13 Kursen pro Woche geworden. Am Mittwoch feierte „Senioren am Netz“ sein 15-jähriges Bestehen mit 115 Gästen bei einem großen Grillbuffet im Café und Bistro am Hasbruch.
„Als 2001 alles anfing, da haben uns einige ’Silversurfer auf dem Daten-Highway’ genannt. Da waren wir ganz schön stolz!“, erzählt Ingrid Heike freudig. Die 75-jährige ist seit Anfang an dabei und leitet schon seit Jahren mehrere Kurse. „Zu Beginn ging es nur darum, was im Internet nachzulesen. Die Männer haben nach Strompreisen und Aktienkursen gesucht und die Frauen nach Gesundheitsthemen“, erzählt die Dozentin.
Gemeinsamer Urlaub
Schnell kamen diverse Kurse dazu und mittlerweile dürften die meisten Mitglieder ganz schön fit sein, was die Gestaltung von Fotobüchern, Smartphone-Apps oder das Buchen von Reisen angeht. Zu letzterem hat vor allem Ingrid Heike einiges zu erzählen, denn sie wollte ihrer zehnköpfigen Gruppe vor rund sechs Jahren beibringen, wie eine Online-Buchung so funktioniert. „Aber das muss man ja auch mal richtig bis zum Ende machen!“, sagt Heike lachend. Kurzerhand wurden die Flüge gebucht und für die ganze Gruppe ging es in den Kurzurlaub nach London. Seither gibt es jährlich einen Wochenendtrip für das „Fliegende Klassenzimmer“, wie die Gruppe nun genannt wird.
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Die Idee, ein Internetcafé für Senioren anzubieten, entstand damals im Berufsförderungswerk (BFW). Zunächst gab es Unterstützung von Informatikern des BFW, „aber wir sind ganz schnell selbstständig geworden“, erzählt Vorsitzender Heiko Zimmermann.
Auch heute noch nutzt der Verein einen Raum im BFW in Bookholzberg, und ist in Sachen Ausstattung auf dem neusten Stand. „Wir haben zwölf Computer, sechs Smartphones, neun Tablets und ein Smart-TV zur Verfügung“, erklärt Zimmermann. „Und bei uns geht es nicht vorrangig um die Inhalte, sondern auch um den Austausch“, schließt der Vereinsvorsitzende an. Anders als etwa bei VHS-Kursen sei man auch während des laufenden Kurses noch thematisch flexibel und mache etwas ganz anderes, als zuvor geplant.
Gute Vernetzung
Einen hohen Stellenwert hat für die Senioren auch die Smartphone-App „Whatsapp“: Nicht nur die Mitglieder untereinander sind so vernetzt, sondern auch mit Kindern und Enkeln. „Das hat bei vielen das Verhältnis zur Familie noch einmal richtig verändert“, sagt Ingrid Heike.
Eines der fünf Gründungsmitglieder war auch am Mittwoch dabei. Die 78-jährige Anne-Grete Grummer freute sich, dass der Verein auch nach 15 Jahren noch so gut angenommen wird. „Und man lernt ja nie aus, es gibt immer wieder was Neues!“, so Grummer. Das älteste Vereinsmitglied ist übrigens 92 Jahre alt – und hat sich gerade einen neuen Laptop gekauft.
Wer Interesse am Verein und den Kursen hat, solle einfach mal im Internetcafé vorbeischauen, montags bis mittwochs und freitags von 9.30 bis 12 Uhr im BFW an der Apfelallee.
Mehr Infos unter www.seniorenamnetz.de