Ganderkesee /Wildeshausen Auf die geschlossene Unterstützung der Kreis- und Gemeindepolitik können der Förderverein Freilichtbühne Bookholzberg und der Arbeitskreis Stedingsehre bauen: Auf beiden kommunalen Ebenen fielen am Donnerstag einstimmige Beschlüsse zur Finanzierung des seit Jahren angestrebten Informationszentrums, in dem die Geschichte der Bühne und insbesondere deren Rolle während der NS-Zeit dokumentiert werden soll.
Zunächst beschloss am Donnerstagnachmittag der Schul- und Kulturausschuss des Kreistages in Wildeshausen, dass der Landkreis Oldenburg sich zur Hälfte an den verbleibenden Kosten für den Erwerb und die Sanierung des Hauses 21 im ehemaligen Spieldorf der Bühne beteiligt. In diesem Gebäude, das zum Berufsförderungswerk gehört, soll das Informationszentrum Freilichtbühne Bookholzberg (IFB) einquartiert werden. Erforderlich ist eine aufwendige Sanierung des denkmalgeschützten Hauses, für die allein schon 257 000 Euro veranschlagt werden. Weitere 54 000 Euro schlagen für den Ankauf zu Buche. Zur Gegenfinanzierung erwarten Kreis und Gemeinde 100 000 Euro an Fördermitteln aus dem EU-Programm Leader. Zudem hat der Förderverein Eigenleistungen in Höhe von 30 000 Euro zugesagt.
Landrat Carsten Harings warb für das IFB, das von „mindestens regionaler Bedeutung sei“. Das Projekt befinde sich aber noch in einem frühen Stadium: „Es können sich noch Änderungen ergeben.“ Der Vorschlag von Hilko Finke (Grüne), dass der Landkreis sich schon jetzt auf eine Beteiligung auch ohne EU-Mittel festlegen sollte, stieß bei anderen Fraktionen jedoch auf Kritik: „Damit setzen wir ein falsches Signal“, warnte Arnold Hansen (Freie Wähler): ,Wenn ihr nicht zahlt, zahlen eben wir.‘“ Auch Detlef Sonnenberg (SPD) hielt diesen Vorschlag für „äußerst gefährlich“.
Am Abend sprach sich dann auch der Ganderkeseer Gemeinderat für eine hälftige Kostenbeteiligung am IFB aus. Hier stand allerdings eine geringere Summe in den Unterlagen – die Gemeinde wollte den Kaufpreis nicht frühzeitig öffentlich machen. Dass die Kreisverwaltung dies tat, sei auf ein Missverständnis zurückzuführen, erklärte der Erste Gemeinderat Rainer Lange. „Aber spätestens mit dem Nachtragshaushalt wäre die Summe ohnehin bekannt geworden.“
Nach Langes Angaben hat die Geschäftsführung der INNtegrativ gGmbH, Trägerin des Berufsförderungswerkes, dem Kaufvertrag bereits zugestimmt. Entscheiden müsse aber noch der Stiftungsrat der Landesstiftung, für berufliche Integration, der die Immobilie gehört. Erst Anfang Juli sei mit dessen Beschluss zu rechnen.