Ganderkesee Gesucht: Mann oder Frau, möglichst unter 30, Parteizugehörigkeit nicht erforderlich, mit dem Wunsch, sich politisch im Ehrenamt zu engagieren. – Mit einem derartigen Aufruf versuchen Ganderkesees Grüne derzeit über die Presse, die eigenen Kandidatenlisten für die Gemeinderatswahl zu füllen. Auch andere Parteien sind aktuell noch auf der Suche – wenn auch nicht öffentlich. Besonders gefragt: junge Kandidaten. Hier ein Überblick.
Männerdominiert ist (zumindest bislang) die Gruppe der potenziellen Gemeinderatskandidaten der CDU. Die Listen sollen am 11. April (Ortsunion Nord für den Wahlbereich II) beziehungsweise 27. April (Süd, Wahlbereich I) aufgestellt werden, am 9. Mai wird der Gemeindeverband die Listen verabschieden. In beiden Wahlbereichen würden wohl je zehn oder elf Kandidaten antreten, erwartet Gemeindeverbandvorsitzende Cindy Klüner. Insgesamt „drei oder vier Frauen“ seien darunter, sagt sie – und weiß: „Das ist nicht viel.“ Nicht mehr antreten würden die Ratsfrauen Elke Röhl und Insa Schwarting-Bakenhus. „Unter 30“ sei bei den Kandidaten einzig Ratsherr Marco Bardeck (27). Bei den Altersgruppen ab 40 sei die Gruppe der Bewerber „bunt gemischt“, auch, was die Berufe angeht.
Bei der SPD hatte der Ortsverein seine Kandidatenlisten bereits am 12. Januar aufgestellt (die NWZ berichtete). In den Wahlbereichen I und II treten jeweils acht Kandidaten an. Der mit Abstand jüngste: Marcel Dönike (26).
Einwilligung und Werberichtlinie
Ja, ich möchte den täglichen NWZonline-Newsletter erhalten. Meine E-Mailadresse wird ausschließlich für den Versand des Newsletters verwendet. Ich kann diese Einwilligung jederzeit widerrufen, indem ich mich vom Newsletter abmelde (Hinweise zur Abmeldung sind in jeder E-Mail enthalten). Nähere Informationen zur Verarbeitung meiner Daten finde ich in der Datenschutzerklärung, die ich zur Kenntnis genommen habe.
Reine Männersache
Bei den Grünen war das Kandidieren für den Gemeinderat bei der vorigen Wahl im Jahr 2011 „reine Männersache“. Diesmal „haben wir seit langer Zeit wieder eine Frau, die sich sehr für eine Kandidatur interessiert“, frohlockt Vorstandsmitglied Dr. Volker Schulz-Berendt. Ob alle sechs jetzigen Grünen-Ratsherrn wieder den Hut in den Ring werfen, sei noch nicht klar. Schulz-Berendt hofft auf „vier bis fünf Kandidaten“ in jedem der beiden Wahlbereiche. Ob darunter einer unter 30 Jahren sein wird, weiß er noch nicht. Aber: „Von 40 aufwärts sind wir ganz gut aufgestellt.“ Am 18. April wollen die Grünen ihre Listen beschließen.
„Ganz zufrieden“ ist FDP-Ratsfrau Marion Daniel mit der bislang feststehenden Kandidaten-Mannschaft. Insgesamt rechnet die Rethornerin mit „um die zehn“ Bewerbern, die je zur Hälfte im Norden beziehungsweise Süden antreten. Anfang April wolle man die Listen aufstellen. Fast alle Kandidaten von 2011 würden erneut ins Rennen gehen, hinzu komme eventuell ein weiterer Mann. Ratsherr Rainer Fortmann werde nicht mehr dabei sein. Was junge Bewerber angeht, hält Madeleine Fortmann (26) die Fahne hoch.
Die Freien Wähler planen eine offene Versammlung zur Listenaufstellung für den 17. März. Aktuell geht Vorsitzender Arnold Hansen von zusammen „zehn bis zwölf“ Bewerbern aus, die sich etwa gleich auf die Wahlbezirke verteilen. Kandidaten unter 30? Fehlanzeige.
Die UWG hat ihre Liste noch nicht erstellt. Sie trat am Montagabend zusammen, um den weiteren Fahrplan festzuzurren, wie Ratsherr Otto Sackmann sagte.
Marbach überlegt noch
Christian Marbach, Ratsherr der Fraktion UWG/Marbach, wollte sich noch nicht äußern. „Meine Entscheidung treffe ich später“, sagte er. Nur eins stehe fest: „Irgendeine Kooperation mit den Freien Wählern“ sei auszuschließen.
Voraussichtlich werde auch die AFD für den Ganderkeseer Gemeinderat kandidieren, kündigte der stellvertretende AFD-Kreisvorsitzende Harm Rykena an. Man sei gerade im Abstimmungsprozess. Die Situation hänge stark von einer möglicherweise kandidierenden Person ab.