Hude Wie man es dreht und wendet – für den Neubau der Kindertagesstätte an der Amselstraße soll eine Baumreihe auf dem anliegenden Spielplatz an der Jägerstraße weichen. Das machte die Stadtverwaltung gemeinsam mit Ramona Kohl vom Planungsbüro Thalen am Montagabend bei der Sitzung des Ausschusses für Jugend, Gesellschaft und Soziales deutlich.
„Unsere Vorgabe war, so wenig Bäume wie möglich fällen zu müssen. Bei unserem Vorschlag bleibt deshalb die komplette äußere Begrünungsreihe erhalten, die den Spielplatz umgibt“, sagte Kohl. Jeder andere Standort würde die „Kontur des Grundstücks weiter zerstören“.
Ausschuss gibt Empfehlung ab
Bei der anschließenden Empfehlung des Ausschusses für die vorgestellte „Variante 2 mit Optimierungen im Sinne der Diskussion“ gab es nur zwei Gegenstimmen von Karin Rohde und Hilko Finke (beide Grüne). Der Vorschlag der SPD-Vertreter, die Kita zehn Meter in Richtung Mehrfamilienhäuser zu verschieben und zu spiegeln, wurde zudem abgelehnt.
Dafür hätte die Straße entwidmet werden müssen. Allein wegen des großen Planungsaufwandes von sechs bis neun Monaten, den ein solcher Vorgang mit sich bringen würde, stimmten die Ausschussmitglieder – außer Grünen und SPD – dagegen.
In der Besprechung wurde deutlich, dass nach den Plänen für den Kita-Neubau und mit dem Bedarf für eine sechste Gruppe kein anderer Standort auf dem Grundstück vereinbar ist. Da half auch alles „puzzeln“ nichts.
Bürgermeister verteidigt Projekt
Hudes Bürgermeister Holger Lebedinzew verteidigte das Projekt und wehrte sich gegen die vor und während der Sitzung geäußerten Vorwürfe. Um die Übergangslösung mit Kita-Containern zu beenden, müsse „unverzüglich“ mit der Planung begonnen werden. Bereits das umfangreiche Ausschreibungsverfahren hätte ein halbes Jahr gekostet.
Ein weiterer wichtiger Punkt sei, dass der rund vier Millionen Euro teure Bau vom Land mit 360 000 Euro unterstützt wird. „Der Förderbescheid lässt sich allerdings nicht immer verlängern“, betonte Lebedinzew.
Auch sei die Bauplanung transparent und offen diskutiert worden. „Die Anregungen der Bürger sind voll eingeflossen“, sagte Lebedinzew und verwies auf einen Ortstermin mit Anwohnern. Zudem betonte er, dass für die öffentliche Fläche des Spielplatzes mehr als 2000 Quadratmeter erhalten bleiben würden.
Keine Option sei der Vorschlag, die Kita um eine Etage aufzustocken. Der Gemeinderat hatte mit großer Mehrheit beschlossen, diese ebenerdig zu bauen, um eine bestmögliche Betreuung zu gewährleisten. Dem zu erwartenden vermehrten Verkehrsaufkommen in den umliegenden Straßen werde mit einem Konzept entgegengetreten.