Hundsmühlen Welche Probleme gibt es aktuell im Pflegebereich? Was sollte besser laufen? Wo kann die Politik gegensteuern? Diesen Fragen widmete sich die SPD-Bundestagsabgeordnete Susanne Mittag in einem Gespräch mit Mitarbeitern in der Pflege und SPD-Ortsvereinsmitgliedern in der Seniorenresidenz Hundsmühlen, einer Einrichtung des Bezirksverbands Oldenburg.
Hier werden nahezu ausschließlich an Demenz erkrankte Senioren betreut – eine besondere Herausforderung, wie sich herausstellte: „Es ist eine Riesenerleichterung, dass der hohe Betreuungsaufwand bei Demenz mittlerweile anerkannt wird“, betonte Mittag. Immer mehr Menschen blieben länger zu Hause, entsprechend kommen erst Patienten mit schwerer Demenz in die Einrichtung, ist die Erfahrung von Gerd Thümler, Leiter der Seniorenresidenz. „Hier greifen die ambulanten Pflegedienste.“
Wichtiges Thema war auch die Vergütung der Pflegekräfte, denn: „Man kann nicht immer nur sagen, dass diese Arbeit gesellschaftlich wichtig ist – die Pflegekräfte müssen von ihrem Gehalt auch die Miete bezahlen können“, so Mittag. Längst nicht überall werde wie in Hundsmühlen nach Tarif bezahlt. Mittags Appell: „Schließen Sie sich zusammen.“
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Von den Beschäftigten in den fürsorgenden Berufen wie der Pflege seien 80 Prozent Frauen, und diese seien nur selten gewerkschaftlich organisiert. „Es kann nicht sein, dass gerade in diesen Berufen die Ausbildung häufig noch selbst bezahlt werden muss – das soll sich ändern“, betonte Mittag und begrüßte, dass es mittlerweile eine Pflegekammer gibt. Auch die Generalisierung der Pflege-Ausbildung, die künftig sowohl Kranken- als auch Altenpflege beinhalten und die Berufe durchlässiger machen sollen, gehe in die richtige Richtung.
Längst ist die Ausbildung in der Pflege nicht mehr unbedingt ein Vollzeitjob. Eine Ausbildung in Teilzeit oder berufsbegleitend ist durchaus üblich. „Die Ausbildung zum Altenpfleger kann ein gutes Sprungbrett in ganz unterschiedliche Bereiche sein – das muss noch viel bekannter werden“, betonte Thümler.
Wenn er sich etwas wünschen dürfte, das die Pflegesituation verbessern würde? Da hatte der Leiter der Pflegeeinrichtung gleich ein Beispiel parat: „Wir brauchen eine aussagefähigen Personalschlüssel, der dem tatsächlichen Pflegeaufwand entspricht.“