Wardenburg /Oberlethe In weiser Voraussicht hatte die Verwaltung die geräumige Lethehalle auf dem Seminarhof Oberlethe als Sitzungsort für den Planungs- und Entwicklungsausschuss ausgewählt. Denn es standen am Donnerstag Themen an, die auf großes Bürgerinteresse stießen. Darunter auch das geplante Wohnbaugebiet Stapelriede.
Bea Kunzmann von Planungsbüro NWP gab unter anderem einen groben Überblick über verschiedene Untersuchung sowie über die Stellungnahmen und Abwägungen aus der frühzeitigen Beteiligung. Allein von privater Seite seien 59 Stellungnahmen eingegangen. „Sie waren zum Teil wortgleich und mit inhaltlichen Übereinstimmungen“, hielt die Planerin fest. Unter anderem sei der Wohnbedarf in Frage gestellt worden und der Verlust des Lebensraumes.
Eckhardt Hildebrandt (Gruppe FWG/Die Linke) reichten die vorliegenden Erhebungen nicht aus: „Viele Fragen sind noch offen.“ Bezogen auf die Baugrunduntersuchung zitierte er das beauftragte Ingenieurbüro, das die Geländeoberkante aus sandigem Mutterboden als „unzureichend tragfähig“ bewertete sowie den unterlagernden Torf als „nicht frostsicher und bautechnisch ungeeignet“. Hildebrandt: „So lange das alles nicht geklärt ist, ist das ein Abenteuer, das ich nicht mitmache.“
Einwilligung und Werberichtlinie
Ja, ich möchte den täglichen NWZonline-Newsletter erhalten. Meine E-Mailadresse wird ausschließlich für den Versand des Newsletters verwendet. Ich kann diese Einwilligung jederzeit widerrufen, indem ich mich vom Newsletter abmelde (Hinweise zur Abmeldung sind in jeder E-Mail enthalten). Nähere Informationen zur Verarbeitung meiner Daten finde ich in der Datenschutzerklärung, die ich zur Kenntnis genommen habe.
Auch FDP-Ratsfrau Kora Heißenberg hatte wegen unzureichenden Tragfähigkeit des Bodens Bedenken: „Ich möchte zwar gern ein Baugebiet haben, aber nicht um jeden Preis.“ Die FDP wolle das weiter kritisch verfolgen.
Apropos Preis: Die Summe von 220 Euro pro Quadratmeter wurde auf der Sitzung als Kaufpreis für Grundstücke an der Stapelriede genannt. „Wie soll denn da noch bezahlbarer Wohnraum entstehen“, warf Hildebrandt in den Raum.
„Bei 174 Anfragen nach Bauland halte ich die Stapelriede für eine sinnvolle Sache“, sagte Achim Grätz (CDU). „Natürlich kann ich auch die Anwohner dort verstehen, die da nicht gestört werden wollen.“ Parteikollege Hajo Suhr ermunterte, vor kleineren und mittleren Problemen nicht gleich zurückzuschrecken.
Jochen Hillenstedt (Grüne) versuchte der Bürgerinitiative (BI) „Mitsprache“ die Bedenken zu nehmen, nicht ausreichend beteiligt zu werden. „Das Verfahren hat sich intensiv mit den Bürgern befasst. Anregungen der BI können einfließen. Das ist ja ein transparenter Prozess.“
BI-Sprecher Bernd Althoff hatte in der Einwohnerfragestunde Bürgermeister Christoph Reents eine Zusage zu einer öffentlichen Info-Veranstaltung abringen wollen. Der stellte klar, das eine solche ohnehin im Laufe des Verfahrens möglich sei (siehe Kasten).