Wildeshausen Der Vergleich passte, so kurz vor der Weihnachtszeit: Maria und Joseph brauchten für ihr Neugeborenes eine Krippe. So wie die Stadt Wildeshausen. „Ich wäre aber froh, wenn unsere Krippe ein anderes Schicksal erfährt“, ergänzte UWG-Ratsherr Rainer Kolloge, seien Maria und Joseph doch recht spät fündig geworden. In der Kreisstadt soll es anders laufen: Einstimmig votierten die Mitglieder des Stadtrates in der Sitzung dafür, dass die Stadt zeitnah eine neue Kindertagesstätte errichten lässt.
Der geänderte Beschlussvorschlag aus dem Fachausschuss sieht vor, dass die Stadt schnellstmöglich eine Kita mit Krippen und Kindergarten errichtet. Geplant wird mit einer Bedarfsquote von 60 Prozent bei den Unter-Dreijährigen. Angeregt worden war die Versorgungsquote von mindestens 60 Prozent im Fachausschuss von CDW-Mann Stefan Brors.
Zeitnah angehen
Bei Bedarf soll die Einrichtung auf fünf bis sechs Gruppen erweitert werden. Der Ort steht noch nicht fest. Die Kosten für einen Anbau des städtischen Kindergartens Pusteblume sollen zudem geprüft werden. Im Haushaltsentwurf sind rund zwei Millionen Euro auf zwei Jahre verteilt für den Kitaneubau veranschlagt. 345.000 Euro sollen in 2019 fließen.
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„Wir brauchen weitere Gruppen nicht optional, sondern im Betrieb“, sagte Brors. Er stellte die Zahlen noch mal vor: 55 Kinder unter drei Jahren befinden sich auf der Warteliste für einen Krippenplatz (Stand 30. September). Gerechnet mit einer Bedarfsquote von 60 Prozent sind im nächsten Jahr 252 Plätze für Unter-Dreijährige erforderlich. Durch die Erweiterung des Landkindergartens in Kleinenkneten sollen ab Mai insgesamt 190 Plätze zur Verfügung stehen. Das Thema solle zeitnah, am besten im Januar, angegangen werden, findet Brors. Der zuständige Fachausschuss tagt erst wieder im März.
Die SPD wolle am liebsten mehr Plätze anbieten können als Bewerber da sind, sagte Woldemar Schilberg. Der Beschluss sei ein Schritt in die richtige Richtung.
Linke fordert mehr
In dieselbe Kerbe schlug Kreszentia Flauger. „Dass es mehr Geburten gibt ist erfreulich“, brachte die Linken-Ratsfrau ein. „Aber wir müssen über das, was hier vorgeschlagen wird, deutlich hinaus.“ Trotz Bedenkens sprach sie sich aber für den Beschluss aus. Ihren Ausführungen schloss sich Kolloge an.
„Bauen kann man schnell“, gab hingegen Wolfgang Sasse (CDU) zu bedenken. Hinzu komme, neben den Baukosten, dass für ausreichend Personal für die Regelbetreuungszeit von acht Stunden gesorgt ist. Problematisch werde die Situation zusätzlich durch die Zuzüge.