Wildeshausen „Sie alle leisten Großartiges. Sie verkörpern diese Gesellschaft und treten für sie ein.“ So würdigte Landrat Carsten Harings das ehrenamtliche Engagement verdienter Kreistagsabgeordneter. Es war am Dienstag in Wildeshausen ein besonderer Auftakt zur ersten Sitzung des Kreistags in diesem Jahr.
Das ehrenamtliche Engagement sei unverzichtbar und durch nichts zu ersetzen, so Harings in seiner Laudatio. Jedem Ehrenamtlichen sollten die Bürger mit Respekt begegnen. Deutlich kritisierte der Landrat jene, die „mit Besserwissertum nerven“. An die Ehrenamtlichen gewandt betonte er: „Ich sehe tagtäglich, was Sie leisten. Bitte machen sie weiter. Unsere Bevölkerung braucht Sie!“
Für zwölfjährige Tätigkeit wurden geehrt: Bernd Bischof (SPD, Ganderkesee), Klaus Budzin (SPD, Harpstedt), Niels-Christian Heins (FDP, Hatten), Anke Paradies (SPD, Hude), Heiderose Runge (CDU, Ganderkesee), Otto Sackmann (UWG, Bookholzberg) und Günter Westermann (CDU, Ganderkesee). Ihnen wurde eine Vase von Martin McWilliam nebst Urkunde überreicht. Auch Astrid Grotelüschen gehört diesem Kreis an. Sie fehlte jedoch.
Einwilligung und Werberichtlinie
Ja, ich möchte den täglichen NWZonline-Newsletter erhalten. Meine E-Mailadresse wird ausschließlich für den Versand des Newsletters verwendet. Ich kann diese Einwilligung jederzeit widerrufen, indem ich mich vom Newsletter abmelde (Hinweise zur Abmeldung sind in jeder E-Mail enthalten). Nähere Informationen zur Verarbeitung meiner Daten finde ich in der Datenschutzerklärung, die ich zur Kenntnis genommen habe.
1986 erstmals gewählt
Franz Duin (SPD) ist sogar seit 25 Jahren Kreistagsmitglied. „Das hört sich nicht nur gewaltig an. Das ist auch so“, meinte Harings. Nur Detlef Sonnenberg (SPD) und Armin Köpke (CDU) sind mit jeweils 27 Jahren länger dabei. Im Mai gehört auch die stellvertretende Landrätin Christel Zießler (SPD, Falkenburg) der Runde der 25-er an.
Duin wurde 1986 erstmals in den Kreistag gewählt. Seine Amtszeit wäre eigentlich noch länger, doch von 1999 bis 2006 war der 74-jährige, frühere Polizist hauptamtlicher Bürgermeister in Wildeshausen. Aktuell ist Duin stellvertretender Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion und nimmt unter anderem Mandate in den Aufsichtsräten der GSG und der EWE-Netz wahr. Er erhielt eine Armbanduhr sowie Urkunde und Blumen.
Politik machte der Kreistag auch: Einstimmig beschloss das Gremium eine Änderung der sogenannten Taxen-Tarifordnung. Danach steigen die Taxi-Preise zum 1. Mai vor allem auf nächtlichen Kurzstrecken (bis fünf Kilometer) um zehn bis 16 Prozent.
Einstimmig entschied der Kreistag, dass der Landkreis Oldenburg als örtlicher Träger der Jugendhilfe auch Träger der Sprachförderung in den Kindertagesstätten bleibt. Eine entsprechende Vereinbarung mit den Gemeinden ist unter Dach und Fach, so Harings vorab. Der Kreis habe mittlerweile neun Sprachförderkräfte in Teilzeit eingestellt. Sie seien je nach Bedarf in verschiedenen Kitas aktiv. Einige Einrichtungen hätten das Stundenkontingent aufgestockt. Sie erhalten über den Kreis Zuschüsse. Ganderkesee, die größte Gemeinde im Landkreis, beschäftigt weiterhin zwei Fachkräfte und bekommt dafür vom Kreis den entsprechenden Personalkostenzuschuss.
Schutz für Frauen
Ein weiteres Thema war die Gebührensatzung für das Frauen- und Kinderschutzhaus. Kreszentia Flauger (Linke) hatte im Vorfeld verlangt, einen Passus zu Selbstzahlerinnen zu streichen. Frauen, die sich in einer Notlage befinden, sollten nicht darüber nachdenken müssen, ob sie sich die Unterbringung leisten können. „Das wäre für uns unerträglich“, sagte Flauger. Landrat Harings verwies auf das Gebührenrecht. Der Passus müsse aus Gründen der Rechtssicherheit und der Rechtsklarheit bleiben. Es sollte aber eine entsprechende Dienstanweisung verfasst werden und eine ausführliche Aufklärung auf der Internetseite des Kreises erfolgen, um keine Frau abzuschrecken. Damit war Flauger zufrieden. Der Kreistag votierte einstimmig für die neue Satzung.