Wildeshausen Nach intensiven Gesprächen mit Verwaltung und Politik haben die Veranstalter von „Genuss am Fluss“ die Landpartie für das kommende Jahr abgesagt. Torsten Koschnitzke und Stefan Iken von der „Genuss am Fluss Event UG“ erscheinen die wirtschaftlichen Risiken zu hoch, da das Gelände zwischen Alexanderkirche und Hunte nicht mehr mit Lkw befahren werden kann. Die Fraktionen von SPD und CDU im Rat, die Gruppe Grüne/Piraten und Bürgermeister Jens Kuraschinski widersprechen der Darstellung, die Unterstützung von Seiten der Stadt sei nicht ausreichend.
Erstaunt über die Gründe zur Absage der Veranstaltung zeigte sich SPD-Fraktionschef Stephan Dieckmann: „Wir haben uns sehr intensiv in mehreren Sitzungen mit dem Projekt beschäftigt und neben der unentgeltlichen Bereitstellung der Fläche hinter der Alexanderkirche mehrere Brücken gebaut, das Projekt erfolgreich weiter zu führen. Hierzu zählte insbesondere der Vorschlag, eine Veranstalterhaftpflichtversicherung abzuschließen, die dann hätte greifen können, wenn es zu Beschädigungen an der Fläche oder dem Weg gekommen wäre.“ Auch hätte sich der Rat im Rahmen der Haushaltsberatungen für 2019 erneut mit dem Thema beschäftigt, wenn „das notwendige Zahlenmaterial“ zur Verfügung gestellt worden wäre. Dieses sei weder von Iken noch von Koschnitzke vorgelegt worden, so Dieckmann.
„Auch mir fehlt die notwendige Transparenz“, ergänzt Wolfgang Sasse (CDU). „Jeder Verein und jede Institution muss haarklein die finanzielle Situation darlegen, bevor die Stadt über eine finanzielle Unterstützung entscheidet.“ Sasse sagte, es handele sich um eine hochwertige Veranstaltung, die das Kulturleben bereichere, allerdings „wahrscheinlich nicht nur aus reiner Nächstenliebe“ organisiert worden sei.
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„Politik und Verwaltung haben den Veranstaltern keine Steine in den Weg gelegt“, betonte Manfred Rebensburg (Grüne). Im Gegenteil: „Wir haben diese hervorragende Veranstaltung in der Vergangenheit unterstützt.“ Neben der kostenlosen Bereitstellung der Fläche sei die Versorgungsinfrastruktur finanziell bezuschusst worden. Kuraschinski zeigte sich erstaunt, dass eine Parallele zur Veranstaltung „An’ ner Hunte“ im Juli 2019 gezogen werde. Es gebe weder eine zeitliche noch eine inhaltliche Überschneidung. „Außerdem wird eine komplett andere Zielgruppe angesprochen, so dass ich hier keine Veranstaltung sehe, die direkt mit Genuss am Fluss in Konkurrenz steht“, so der Bürgermeister abschließend.