Wildeshausen „Es ist viel Unruhe in der Stadt entstanden, das wäre nicht nötig gewesen.“ Der UWG-Ratsherr Heiner Spille sprach damit offensichtlich aus, was viele Kolleginnen und Kollegen im Ausschuss für Stadtplanung, Bau und Umwelt ebenso empfanden. Im Grunde sei doch schon Ende Oktober im Stadtentwicklungsausschuss klar gewesen, dass niemand das „Prinzessinnenwäldchen“ an der Harpstedter Straße in Wildeshausen abholzen wolle. Spille war nicht der einzige, der monierte, dass dass Thema überhaupt noch einmal auf den Tisch gekommen ist. „Das liegt daran, dass in anderen Ausschüssen manche Politiker nicht die Verantwortung für unpopuläre Entscheidungen übernehmen wollen“, bemerkte Marko Bahr (FDP).
Der Ausschuss für Stadtplanung, Bau und Umwelt jedenfalls votierte – wie berichtet – einstimmig dafür, dass das 8000 Quadratmeter große Waldstück nicht abgeholzt wird, um es für den Wohnungsbau zu entwickeln. Die Einleitung einer Bauleitplanung für das Projekt „gemeinschaftliches Wohnen“ wurde abgelehnt. Applaus aus dem Publikum. Bereits kurz nach Bekanntwerden des Projektes hatten sich Anwohner zusammengeschlossen und Unterschriften gegen eine Wohnbebauung gesammelt.
Das Grundstück in einem Mischgebiet befindet sich stadtauswärts auf der rechten Seite zwischen dem Prinzessinnenweg und dem Wohngebiet Reckumer Heide. Der Plan sieht 22 Wohneinheiten und ein Gemeinschaftshaus vor. Südlich dieser Fläche schließt sich direkt ein großes Waldgebiet in Richtung Katenbäker Berg an.
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Vor Jahren hatte es schon einmal Bestrebungen gegeben, die Fläche zu entwickeln. Seinerzeit war das Vorhaben eingestellt worden, weil es sich um wertvolles Gehölz mit intakter Tierwelt handelt.
Baubereichsleiter Hans Ufferfilge erklärte, dass es sich jetzt wegen des neuen Projektes um eine andere Sachlage handelt. Es sei legitim, dass sich der Eigentümer Gedanken über die Entwicklung seiner Fläche mache. Nur eine verbindliche Bauleitplanung könne klären, ob Flächen für eine Bebauung in Frage kämen. Doch so weit ließ es der Ausschuss erst gar nicht kommen.
„Die Idee des Projektes „gemeinschaftliches Wohnen“ ist schön, aber nicht dort“, meinte Gudrun Brockmeyer (CDW). „Wir wollen die grüne Lunge behalten.“ Auch Wolfgang Sasse (CDU) lobte das Projekt. Es sei an der Harpstedter Straße nicht gut aufgehoben, eher im Gebiet der Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme (StEM) hinterm Westring. Stephan Dieckmann (SPD) sah keine städtebauliche Notwendigkeit, das Waldstück abzuholzen und die Baulücke zu schließen. „Es ist schön, wenn ich an der Harpstedter Straße entlang fahre und neben Häusern auch mal ein Stück Wald sehe“, meinte Marko Bahr.