Wildeshausen Jetzt soll es ganz schnell gehen: Mit einer großen Mehrheit brachte die Wildeshauser Politik am Dienstagabend die Sanierung des Freibades auf den Weg. Nach der Zustimmung der Fachausschüsse gab auch der Stadtrat grünes Licht.
Rund 5,4 Millionen Euro soll die Renovierung kosten. Um eine Förderung des Bundes in Höhe von 45 Prozent zu erhalten, muss schnell ein Antrag gestellt werden. Daher die Eile. Wie Fachbereichsleiter Hans Ufferfilge sagte, ist das Projekt zu 100 Prozent vorsteuerabzugsfähig. „Da können wir noch gut eine Million Euro einsparen.“
Zweifel kamen auf, ob die Stadt angesichts der vielen Projekte ihren Eigenanteil aufbringen kann. „Wie groß sind die Risiken?“, wollte Stephan Dieckmann (SPD) wissen. Auch Marko Bahr (FDP) und Jens-Peter Hennken (CDW) wollten Zahlen sehen. Manfred Rebensburg (Grüne) sagte, er kenne den neuen Etat noch nicht. Karl Schulze Temming-Hanhoff stimmte im Rat gegen die Empfehlung.
Einwilligung und Werberichtlinie
Ja, ich möchte den täglichen NWZonline-Newsletter erhalten. Meine E-Mailadresse wird ausschließlich für den Versand des Newsletters verwendet. Ich kann diese Einwilligung jederzeit widerrufen, indem ich mich vom Newsletter abmelde (Hinweise zur Abmeldung sind in jeder E-Mail enthalten). Nähere Informationen zur Verarbeitung meiner Daten finde ich in der Datenschutzerklärung, die ich zur Kenntnis genommen habe.
Kämmerer Thomas Eilers verwies in der Sitzung der Ausschüsse für Finanzen und Stadtentwicklung auf steuerliche Sondereffekte in diesem Jahr. Die Stadt erwarte eine Nachzahlung in einer „sechsstelligen Größenordnung“. Somit stecke noch im aktuellen Haushalt Potenzial zum Bad-Umbau. Das Geld könne aber auch zur Schuldentilgung verwendet werden.
Wie Baudezernent Manfred Meyer sagte, habe man für den Förderzeitraum von 2019 bis 2022 bereits Zahlen zur Förderstelle übermittelt. Danach seien 0,93 Mio. Euro im Haushalt 2019, 1,84 Mio. Euro in 2020, 1,5 Mio. Euro in 2021 und 1,1 Mio. Euro für 2022 vorgesehen. Auf Antrag Hennkens empfahlen die Ausschüsse, Eigenmittel in Höhe von 2,7 Mio. Euro bereitzustellen. Diese Deckelung kippte der VA. Nun ist von einer Spanne von 2,4 bis maximal 2,9 Mio. Euro die Rede.
Geplant ist der Einbau neuer Technik. Das Schwimmerbecken bleibt mit Blick auf die Arbeit von Schwimmverein und DLRG als 50-Meter-Bahn erhalten. Das Nichtschwimmerbecken soll von der Größe her halbiert werden. Dazu ist ein Planschbecken mit Sonnensegel vorgesehen. Zudem soll es draußen einen Spielplatz, Umkleidekabinen, Duschen und Sitzmöbel geben. Im Springerbecken soll eventuell eine Kletterwand eingebaut werden. Rainer Kolloge (UWG) sagte, es gebe keine Alternative zur Freibad-Sanierung. Hennken meinte, ein Bad sei Pflicht, nicht Kür!
Fachausschüsse und Rat verabschiedeten zudem einen Grundsatzbeschluss für das neue städtebauliche Entwicklungskonzept „Wildeshausen 2030“. Den Ratsmitgliedern lag dazu ein Fachbericht mit den Quartierskonzepten „Huntetor“und „Freizeit- und Naherholungsband entlang der Hunte“ vor. Bürgermeister Jens Kuraschinski sprach von einem „Masterplan“ zur nachhaltigen Entwicklung der Stadt. Er werde die knappen Ressourcen in der Verwaltung bündeln, um diesen umzusetzen. Über konkrete Maßnahmen will die Politik je nach Einzelfall beraten und die Finanzierung prüfen.