Wildeshausen Paukenschlag im Wildeshauser Stadtrat: Die CDU-Fraktion verliert innerhalb weniger Wochen zwei weitere Fraktionsmitglieder. Frank Stöver und Jens-Peter Hennken wechselten am Dienstag zur neuen CDW-Fraktion. Die war vor kurzem von den bisherigen CDU-Fraktionsmitgliedern Stephan Rollié, Bernhard Block, Gudrun Brockmeyer und Stefan Brors gegründet worden. Damit teilen sich die Christdemokraten im Rat in eine sechsköpfige CDW-Fraktion und eine vierköpfige CDU-Fraktion auf. Die Folge: Die CDW hat in allen Fachausschüssen nun zwei stimmberechtigte Mitglieder, die CDU nur noch einen Vertreter.
Zweitstärkste Fraktion
Die CDW ist mit sechs Ratsmitgliedern zusammen mit der UWG (ebenfalls sechs) zweitstärkste Fraktion. Die stärkste Fraktion ist die SPD mit neun Ratsvertretern. Nach der Kommunalwahl stand noch die CDU mit zehn Personen an der Spitze.
„Es ist nicht besser geworden mit dem Fraktionsvorsitzenden“, begründete Stöver seinen Wechsel zur CDW und kritisierte wie die zuvor aus der CDU-Fraktion ausgetretenen Personen den Führungsstil von Wolfgang Sasse. „Ich wünsche mir einen respektvollen Umgang miteinander und hoffe auf eine vereinte Zukunft beider Fraktionen zu gegebener Zeit“, sagte Hennken zu seinem Wechsel. Er betonte, dass es wichtig sei, die CDU-Themen im Stadtrat nachhaltig zu vertreten.
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Eines ist der CDW-Fraktion am Dienstagabend im Stadtrat jedoch nicht gelungen: Wolfgang Sasse als stellvertretenden Bürgermeister abzuwählen und den eigenen Kandidaten Bernhard Block ins Amt zu heben. CDW-Fraktionsvorsitzender Stephan Rollié hatte Anspruch auf einen der drei Stellvertreterposten angemeldet. „Es ist Usus, dass die stärksten Fraktionen die stellvertretenden Bürgermeister stellen“, sagte er. Zudem seien moderate Veränderungen für Wildeshausen gut.
Bürgermeister Jens Kuraschinski meinte, dass sich die bisherige Lösung mit drei Stellvertretern bewährt habe und schlug deshalb die gleiche Anzahl vor. Und: Er plädierte für die Wiederwahl der drei bisherigen stellvertretenden Bürgermeister Evelyn Goosmann (SPD), Wolfgang Däubler (UWG) und Wolfgang Sasse (CDU).
Fünf Kandidaten wurden schließlich ins Spiel gebracht. Jens-Peter Hennken, den der parteilose Karl Schulze Temming-Hanhoff vorgeschlagen hatte, winkte ab. „Ich fühle mich geehrt, traue mir das auch zu, habe aber zu wenig Zeit.“
Geheime Wahl
Die neue CDW-Fraktion schickte Bernhard Block ins Rennen. SPD, UWG und CDU blieben bei ihren bisherigen Kandidaten Goosmann, Däubler und Sasse. FDP-Fraktionsvorsitzender Marko Bahr beantragte geheime Wahl. Jedes Ratsmitglied konnte bis zu drei Personen wählen, jedem Kandidaten aber nur eine Stimme geben.
Dem Rat gehören 33 Personen an. Ratsfrau Kreszentia Flauger (Linke) fehlte am Dienstag. Das Ergebnis der geheimen Abstimmung lautet: 31 Stimmen für Däubler, 30 für Goosmann, 16 für Sasse und elf für Block. Somit mussten Sasse und Block in die Stichwahl, weil im ersten Wahlgang 17 Stimmen erforderlichen gewesen wären. Die erneut geheime Wahl schied Sasse mit 16 zu 13 Stimmen für sich. Daraufhin stand Block auf und gratulierte Sasse zur Wiederwahl.