KIRCHHATTEN KIRCHHATTEN - Als öffentliches Gebäude ist das Rathaus der Gemeinde Hatten wenig behindertenfreundlich. Schon auf dem Weg zum Haupteingang sind etliche Stolpersteine zu überwinden. Wer auf einen Rollstuhl angewiesen oder gehbehindert ist, dem bleibt der Zugang zum Obergeschoss verwehrt – es sei denn, man lässt sich die Treppe hinauftragen. Das soll noch in diesem Jahr anders werden: Direkt neben dem Treppenaufgang im Bereich der jetzigen Wartezone soll ein Fahrstuhl eingebaut werden. Der Aufzug wird drei „Haltestellen“ haben – im Keller, im Erdgeschoss und im Obergeschoss.
Der mit der Planung beauftragte Architekt Detlef Stigge bereitet derzeit die Ausschreibung vor. Die Kostenschätzung beläuft sich auf 75 000 Euro, wobei 21 500 Euro auf Bauwerk und Konstruktion sowie voraussichtlich etwa 38 000 Euro auf die technischen Anlagen entfallen. Die Gemeinde Hatten muss nur 25 000 Euro beisteuern – das ist dem Umstand zu verdanken, dass sie über zwei Mitarbeiterinnen verfügt, denen eine außergewöhnliche Gehbehinderung attestiert wird. Um ihnen die Chance auf eine berufliche Weiterbeschäftigung zu ermöglichen, konnten beim Niedersächsischen Landesamt für Soziales, Jugend und Familie Fördermittel beantragt werden. Das hat die Gemeinde im Februar dieses Jahres getan – mit Erfolg: Das Integrationsamt gewährt für das Fahrstuhl-Vorhaben eine Festfinanzierung in Höhe von 50 000 Euro. Die Mittel stammen aus einem Fonds, in den Arbeitgeber Ausgleichsabgaben einzahlen müssen, wenn sie nicht die vorgegebene Quote an Arbeitsplätzen für Behinderte anbieten.
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Vorgesehen ist, dass ein mikroprozessorgesteuerter Fahrstuhl mit Seilantrieb installiert wird. Nach einem der Verwaltung bereits vorliegenden Angebot soll die Kabine 1,10 mal 1,40 Meter groß sein und eine Tragfähigkeit von 630 Kilogramm haben.
Parallel dazu bemüht sich die Verwaltung, Vorschläge aus einer von der Firma „Ergo Ambiente“ erstellten Studie zur Verbesserung der Behindertenfreundlichkeit des Rathauses umzusetzen. Inhaberin Birgit Grühn hatte das Gutachten im April im Sozialausschuss vorgestellt – passiert ist seither noch nicht allzu viel. Was wohl darauf zurückführen ist, dass die Gemeinde sämtliche Veränderungen selber finanzieren müsste.