BOOKHOLZBERG In den Büros der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) könnte der Name „Bookholzberg“ künftig häufiger fallen. Denn: Vereine, Verbände und Privatpersonen aus der 5000-Einwohner-Ortschaft sind keineswegs gewillt, das „Geht nicht“ der LNVG zur Forderung nach einem Halbstundentakt in Bookholzberg hinzunehmen. „Geht doch“, sagen sie – sammeln fleißig Unterschriften und suchen nach Unterstützern.
Worum es geht: Schon seit Jahren, so sagt Bastian Heße (WiB sowie Orts- und Heimatverein), bestehe in Bookholzberg der Wunsch nach häufigeren Zustiegsmöglichkeiten in Züge nach Bremen und Oldenburg. Als im Dezember 2010 auf den Strecken Bremen/Bad Zwischenahn (RS 3) und Bremen/Nordenham (RS 4) erstmals die Regio-S-Bahn in Betrieb gehen sollte, keimte neue Hoffnung. Doch sie erfüllte sich nicht. Nur die Linie RS 3 hält in Bookholzberg, die Linie RS 4 nicht.
Dabei gebe es ein beachtliches Potenzial von zusätzlichen Bahn-Kunden, die bei einem Halbstundentakt in Bookholzberg zusteigen würden, ist sich Bastian Heße sicher. Wenn jetzt von 460 Fahrgästen täglich die Rede sei, könne mit Sicherheit das Doppelte angenommen werden. Auch für Bewohner der südlichen Wesermarsch oder aus dem Ort Ganderkesee (die in Richtung Oldenburg wollen) werde es dann interessant, in Bookholzberg einzusteigen.
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Nadelöhr Bremen
Von Seiten der LNVG, die für die Fahrplangestaltung federführend ist, werde das „Geht nicht“ unter anderem mit der engen Taktung ab Bremen begründet, berichtete Dietmar Mietrach (WiB und CDU-Fraktion) von einem Gespräch im Ganderkeseer Rathaus. Aber diese Argumentation ziehe nicht – zumal es aufgrund der vielen Verspätungen ohnehin zu nicht fahrplanmäßigen Abfahrten komme.
Kritisch wird der derzeitige Fahrplan auch von Bahn-Nachbar Ernst-August Müller gesehen. Seine Beobachtung: „Sehr oft“ würden Züge aus Richtung Hude, die laut Fahrplan in Bookholzberg durchfahren müssten, in Bookholzberg halten – allerdings nicht am Bahnsteig, sondern ein paar hundert Meter weiter vor dem Signal.
Um dem Wunsch nach dem Halbstundentakt Nachdruck zu verleihen, hatte Gerd Drieling den Anstoß zu einer Unterschriftenaktion (für den Halt beider Linien bei jeder Durchfahrt) gegeben. Anfang 2010 angeschoben, gebe es mittlerweile 1030 Unterzeichner, berichtete Heße. Das weitere Prozedere sei klar: „Bis der Halbstundentakt erreicht ist“, werde weiter gesammelt.
Langer Atem erforderlich
Parallel setzen die Bookholzberger auf Gespräche. Als nächster Schritt sei ein Besuch bei der Nordwestbahn geplant. MdL Ansgar Focke wolle mitkommen. Eins sei klar, sagt Mietrach: „Wir brauchen einen langen Atem.“