Hertrampf: Absolut. Die Nachfrage ist sehr hoch. In Ganderkesee fällt auf, dass relativ viele Verkäufe von Privat an Privat stattfinden, teilweise mit Makler, aber auch direkt, weil sich die Beteiligten oft persönlich kennen. Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte hat 2015 in Ganderkesee mehr als 200 Kaufverträge registriert.
Hertrampf: Steil nach oben. Bei gebrauchten Immobilien werden in Ganderkesee zwischen 1400 und 1900 Euro pro Quadratmeter erzielt. Entscheidend ist aber die Lage.
Borchers: In Bookholzberg liegen wir bei 1600 bis 1700 Euro. Die Leute wollen kaufen, aber das Angebot ist begrenzt. So erklären sich die vergleichsweise hohen Preise.
Hertrampf: Ja, aber entscheidend ist die Preisfindung: Wer zu hoch rangeht, kann erleben, dass die Immobilie wie Blei liegen bleibt.
Borchers: Wenn ein Haus erstmal eine Weile im Internet steht und der Kunde sieht, da tut sich nichts, dann ist das Objekt irgendwann „tot“. Das kann nicht im Interesse des Verkäufers sein.
Hertrampf: Sie sollten sich von Emotionen, die sie mit dem Haus verbinden, so weit wie möglich befreien.
Borchers: Ja, aber er darf nicht überhöht sein. Wer zum Beispiel vor 25 Jahren sein Bad saniert hat, findet das heute noch schön. Aber inzwischen stellen Interessenten ganz andere Ansprüche, etwa nach mehr Wellness.
Hertrampf: Ein Haus aus den Neunzigern wirkt meist noch modern, entspricht aber in vielem nicht dem Stand der heutigen Zeit, allein schon bei der Energiebilanz.
Hertrampf: Ein wichtiges Thema sind Besichtigungstermine: Wie oft sind die und wie viele kommen dann ins Haus? Erscheint eine ganze Familie, dann will der Mann im Keller die Heizung sehen und die Frau oben das Bad und die Kinder sitzen schon vorm Fernseher. Das kann für den Eigentümer leicht in Stress ausarten. Eine weitere Frage ist, wie man damit umgeht, wenn ein Interessent zuerst große Euphorie erkennen lässt und dann bei der Besichtigung das Haus doch nicht mehr so schön findet.
Hertrampf: Das ist nur ein Teil. Es gibt auch viele, die aus beruflich Gründen den Wohnort wechseln. Oder der Eigentümer ist verstorben und die Erben bieten das Haus an.
Borchers: Es sind auch welche dabei, die möchten gar nicht verkaufen, was 30, 40 Jahre ihr Eigentum war. Aber nun steht die Entscheidung an – und da brauchen sie Rat.
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