Urneburg /Teheran Volle Auftragsbücher seien nicht das oberste Ziel gewesen, sagt Uwe Westphal, Vertriebsleiter der Ganderkeseer Meyer-Technik-Unternehmensgruppe. Vielmehr ging es um die Pflege von Kontakten und die Vereinbarung von Kooperationen. Das sei vollauf gelungen, ergänzt Uwe Drees, Geschäftsführender Gesellschafter bei der Meyer-Tochter G&M-Automation. Gemeinsam mit G&M-Projektkoordinator Hossein Farshidfar waren Westphal und Drees zehn Tage im Iran unterwegs.
Bereits im Vorjahr hatte Ingenieur Westphal im Rahmen einer Delegationsreise unter Leitung von Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) erste Kontakte geknüpft. Darauf konnte das Trio aufbauen. Das Programm in der Millionenstadt Teheran war rappelvoll. Die Meyer-Vertreter besuchten die Deutsch-Iranische Handelskammer und führten mehr als ein Dutzend Gespräche mit Unternehmensvertretern – und zwar immer „auf Augenhöhe. „Wir wollen nicht ,die großen Deutschen’ sein“, sagt Drees am Donnerstag in der Urneburger Zentrale.
Die Reise führte die Meyer-Vertreter auch nach Maschhad, die zweitgrößte Stadt des Iran. Dort besichtigte das Trio die Firma „Multicafe“, die Instandkaffee produziert. Diese wolle investieren. Eine Kooperation plant G&M-Automation mit der Firma Baharekar Automation, die etwa 20 Mitarbeiter habe. Eine schriftliche Vereinbarung sei nicht geschlossen worden. Auch eine Consulting-Firma werde für Meyer tätig sein. „Wir können nicht alles von Ganderkesee aus machen“, sagt Drees.
Das Trio lobt die traditionelle Gastfreundschaft der Iraner. „Wir sind hofiert worden, wie ich es so noch nicht erlebt habe“, erzählt Westphal. Am Flughafen in Maschhad hätten sich zwei Gastgeber darum gestritten, wer denn die Besucher fahren dürfe. Die Reise fiel in die Zeit des iranischen Neujahrsfestes. Drees bedauert, dass man aus Zeitgründen die Einladung zu einer privaten Silvesterfeier ausschlagen musste.
Es gebe viele Kontakte, die bald konkreter werden können, bilanziert der G&M-Geschäftsführer. Getreu dem Motto „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ wollte Meyer Technik früh vor Ort sein, so Vertriebsleiter Westphal. Das sei gelungen. Die Kontakte multiplizierten sich jetzt.