Delmenhorst /Wildeshausen Das Hanse-Wissenschaftskolleg (HWK) in Delmenhorst will unter der Leitung seiner neuen Rektorin Professor Dr. Kerstin Schill eine leichte Kurskorrektur vornehmen und sich stärker in die Region öffnen. Das kündigte HWK-Sprecher Bijan Kafi am Freitag im NWZ-Gespräch an. Einerseits gehe es darum, die Wissenschaft auf „engere Tuchfühlung“ mit den Bürgern zu bringen; andererseits erfolge eine „Politur“ bei der Themenauswahl. Mit Themen wie „Künstliche Intelligenz“ und „Erneuerbare Energien“ wolle das HWK näher „am Puls der Zeit“ sein.
Eine kleine Premiere erfolgt an diesem Montag, 21. Oktober: Dr. Carsten Helm, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Oldenburg, spricht ab 19.30 Uhr im Hanse-Wissenschaftskolleg, Lehmkuhlenbusch 4 in Delmenhorst, zum Thema „CO2-Steuer, Emissionshandel und Co. – Was kann die Klimapolitik eigentlich bewegen?“ Der Vortrag thematisiert die Wirksamkeit klimapolitischer Instrumente, und zwar insbesondere deren Zusammenspiel. Ein Beispiel: So habe der Ausbau der Wind- und Solarenergie zum Anstieg der Kohleproduktion beigetragen, so der Autor. Und die gerade als besonders schädlich diskutierten Kurzstreckenflüge seien aufgrund des EU Emissionsrechtehandels eigentlich CO2-neutral. Der Eintritt ist frei.
Ein weiterer Vortrag in dieser Reihe ist am Montag, 15. November, im HWK geplant: Der Göttinger Biologe Dr. Bernhard Fink berichtet über seine Forschung zu evolutionsbiologischen und psychologischen Grundlagen der Partnerwahl des Menschen.
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Neben der Hochschule Bremen und der Universität Oldenburg sei das HWK in der Region „der einzige Lieferant von akademischen, anspruchsvollen Inhalten“. Dieser Verantwortung werde sich die Einrichtung stellen. Nach kräftigen Investitionen in neue Technik wolle das Kolleg künftig Streaming-Angebote machen, um wichtige Vorträge verfolgen zu können. Weiterhin seien Fachtagungen geplant. So werde Anfang Dezember der Niedersächsische Städtetag im Haus am Lehmkuhlenbusch zu Gast sein.
Gerade für den neuen Schwerpunkt „Künstliche Intelligenz“ werde das HWK seine Fühler ausstrecken zu Forschungs- und Entwicklungsabteilungen von Unternehmen im Landkreis Oldenburg und in Delmenhorst, kündigte Kafi an. Man sei an einer langfristigen Zusammenarbeit interessiert. Das HWK ist ein unabhängiges, international und interdisziplinär arbeitendes Wissenschaftskolleg. Es stärkt und fördert exzellente Wissenschaft und Forschung insbesondere durch die Einladung von Wissenschaftlern, Künstlern und Autoren aus aller Welt zu befristeten Aufenthalten („Fellowships“).