Neerstedt Wer durch die Tür der Produktionshalle der Familie van Avezaath im Gewerbegebiet Neerstedt-Süd geht, dem kommt sofort ein unverwechselbarer Duft entgegen. Auch Laien merken gleich: Hier werden Pilze angebaut. Seit Juli vergangenen Jahres gehört Vater Bert und Tochter Sandra dort die Bio-Edelpilze Oldenburger Land GbR.
Die Produktionshalle erstreckt sich über 500 Quadratmeter. Betriebsleiterin Sandra van Avezaath führt durch die Erntekammern des Betriebs. „Wir bauen hier zwei Arten von Pilzen an: Kräuterseitlinge und Shiitake, eine asiatische Sorte“, erklärt die 24-Jährige.
Gemeinsam mit ihrem Vater entschied sie, sich auf die Produktion von Edelpilzen zu spezialisieren. „Wir stellen nach Kriterien des biologischen Anbaus her. Seit November tragen unsere Produkte auch das dazugehörige Bio-Zertifikat.“
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Die Kräuterseitlinge und Shiitake werden an Pilzland geliefert. Beliebt sind ihre Pilze besonders bei Feinschmeckern. „Das Kilogramm kostet im Verkauf circa 20 bis 25 Euro“, sagt van Avezaath.
Pro Woche wird im Neerstedter Betrieb eine Tonne an Edelpilzen hergestellt. Zunächst muss das Substrat für acht bis zwölf Wochen in einer Wärmekammer bei 28 Grad gelagert werden. „Damit wird der Sommer simuliert“, sagt sie. Anschließend kommen die Pilze in die Erntekammer, in der es deutlich kühler ist. Bei herbstlichen Temperaturen wachsen die Edelpilze in zwei Wochen zu ihrer endgültigen Form, damit sie per Hand geerntet werden können. Vier Mitarbeiter sind im Familienbetrieb beschäftigt.
„Besonders zu Weihnachten und Ostern essen die Menschen Pilze, aber wir freuen uns das ganze Jahr über eine hohe Nachfrage“, stellt van Avezaath fest. Geschmacklich unterscheiden sich die beiden Sorten stark: Die Kräutersaitlinge sind mild, fest und „fast nussig“, wohingegen der weiche Shiitake einen intensiven, knoblauchigen Geschmack hat.
Ob Sandra van Avezaath trotz all der Arbeit auch privat noch gerne Pilze isst? „Natürlich. Sowohl roh als auch gebraten schmecken sie köstlich, zum Beispiel in einer Soße oder im Salat.“ Und an den unverwechselbaren Duft in der Produktionshalle habe sie sich ohnehin „längst gewöhnt“.