Dünsen /Düngstrup Über acht Hektar Laubwald sind in diesem Frühjahr in den Gemarkungen Dünsen und Düngstrup neu angelegt worden – um als „Trinkwasserschutzwälder“ zu fungieren. Und das sei nicht die letzte größere Anpflanzung, wie Rainer Städing, regionaler Pressesprecher der Niedersächsischen Landesforsten, meldet.
Die ehemaligen Ackerflächen waren vor einigen Jahren vom Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) angekauft worden, sie liegen in dessen Wassereinzugsgebieten. Das Forstamt Ahlhorn übernahm die Bepflanzung – „nach einem langjährig bewährten Verfahren mit verschiedenen Laubbäumen“, wie Städing sagte. Die Aufforstung durch die Landesforsten sei schon länger geplant gewesen und jetzt abgeschlossen worden.
„Mit einer speziellen Pflugtechnik werden die alte Pflugsohle aufgelockert und der nährstoffhaltige Oberboden abgedeckt, damit die Nährstoffe den Bäumen lange zur Verfügung stehen und nicht in das Grundwasser auswaschen“, schilderte Förster Björn Staggenborg, der für die Niedersächsischen Landesforsten dieses Projekt betreut, das Vorgehen. „Der vorab gesäte Waldstaudenroggen unterbindet Unkrautwuchs, bindet Nitrat und schafft für die empfindlichen Laubbäume ein schützendes Kleinklima.“
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Zusammen mit Jörg Brümmer von der Naturschutzbehörde des Landkreises Oldenburg begutachtete Staggenborg jetzt den Anwuchserfolg der Aufforstung, die als Ersatzmaßnahme für Waldverlust in Südniedersachsen durch den Netzbetreiber Tennet kofinanziert wird.
Im Frühjahr geht’s weiter
Städing: „Die Erfüllung der ohnehin erforderlichen Ersatzmaßnahme im Wasserschutzgebiet schafft den Zusatznutzen des Grundwasserschutzes. Das reduziert die erforderliche Inanspruchnahme von zusätzlicher landwirtschaftlicher Nutzfläche erheblich.“ Eine weitere Aufforstung in den Räumen Dünsen und Wildeshausen sei im Frühjahr geplant, nachdem die Ergebnisse einer intensiven archäologischen Prospektion der Wiederbewaldung nicht entgegenstehen.
Eichen dominieren die beiden Pflanzflächen, die in Dünsen 5,7 Hektar und in Wildeshausen 2,6 Hektar ausmachen. „Wir können den Eichenanteil unserer Wälder am besten auf Freiflächen erhöhen, wo die Lichtbaumart Eiche weniger mit anderen Bäumen konkurriert“, favorisierte Projektleiter Staggenborg diese Baumart. Aber mit Blick auf den Klimawandel sind auch weitere Baumarten gepflanzt worden: Sommerlinden, Flatterulmen sowie wärmeliebende Esskastanien.
An den bis zu 20 Meter breiten Waldrändern tummeln sich verschiedene Sträucher und Wildobstbäume, die im geschlossenen Hochwald auf Dauer nicht bestehen könnten.
Hingucker am Waldrand
„Breite, stufig aufgebaute Waldränder mit Stauden, Büschen und niedrigen Bäumen sind uns für die Artenvielfalt wichtig“, so Staggenborg. „Auch sind blühende Waldränder für Waldbesucher in den entsprechenden Jahreszeiten ein echter Hingucker.“