WILDESHAUSEN Fast sah es so aus, als sollte das erste Elektrofischen der Saison auf Lachs und Meerforelle wortwörtlich ins Wasser fallen. Ein Kabel zwischen Generator und Batteriekasten passte nicht. Erst als Alfred Finke, der Vorsitzende des Fischereivereins Wildeshausen, schnell Ersatz beschaffte, stand der Kescher von Elektrofischer Stephan Piening richtig unter (Gleich)-Strom. Und nur wenige Zeit später trudelte die erste kapitale Meerforelle in der Visbeker Aue leicht betäubt an die Wasseroberfläche.
Nebel, minus drei Grad und ein niedriger Wasserstand – die äußeren Bedingungen für das erste Kontrollfischen waren alles andere als optimal. Dennoch herrschte in den Reihen der Petrijünger gespannte Zuversicht. Über zwei Kilometer kräftezerrenden Marsch durch den Bach – einschließlich zum Teil voll gelaufener Wathosen – absolvierten Elektrofischer Stephan Piening, „Kescher-Mann Marco Kuhn sowie Tobias Siemer und Christian Buck, die ein spezielles Becken hinter sich herzogen. Die Bilanz nach knapp drei Stunden konnte sich sehen lassen: Elf Meerforellen zwischen 55 und fast 80 Zentimeter gingen auf der Strecke zwischen der Glaner Straße und dem Wehr in Aumühle ins Netz. „Das ist ein guter Start, fand Vereinschef Alfred Finke. Zwei Weibchen wurden schonend abgestreift. 8000 befruchtete Meerforelleneier sollen nun in den nächsten Wochen im Bruthaus im Fischerheim heranreifen. Das soll aber erst der Anfang sein. 2010 wurden insgesamt 80.000 Brütlinge in die heimischen Bäche ausgesetzt.
Einziger kleiner Wermutstropfen: Das Gros der Weibchen scheint noch nicht richtig in „Hochzeitsstimmung“ zu sein. Ganz im Gegensatz zu den Männchen, die an ihren zum wuchtigen Laichhaken geformten Kiefer gut zu erkennen sind und bereits in den tiefen Gumpen im Bach auf ihre Partnerinnen warten. Deutlich zu sehen war im klaren Wasser, dass etliche Kiesbetten schon regelrecht umgepflügt worden sind. „Viele Fische stehen noch in der Hunte und rauschen hoffentlich bald in die Brutbäche rein“, sagt Gewässerwart Ralf Siemer, der Regen und einen höheren Wasserstand herbeisehnt.
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Den brauchen insbesondere die Lachse. Schon im vergangenen Jahr machte sich „Salmo Salar sehr rar. Lediglich sechs Männchen fanden den Weg zurück in die Aue. Und Beobachtungen an der Fischtreppe in Oldenburg dämpfen aktuell eher die Hoffnungen. In einer speziellen Reuse, die der Fischereiverein Oldenburg regelmäßig kontrolliert, wurde in diesem Jahr bislang noch kein Lachs gesichtet.
Bis zum Jahresende wollen die Angler weiter regelmäßig an der Visbeker Aue, der Katenbäke und der Flachsbäke zur Laichgewinnung und Bestandskontrolle auf Lachs und Meerforelle fischen.