Ganderkesee „Da haben wir auch Glück mit dem Wetter gehabt“, freute sich Kai Oetken. Am Samstag hatte er zusammen mit seinem Sohn Konrad einen Stand mit alten Spielsachen auf dem Flohmarkt entlang der Rathausstraße aufgebaut. Was dem Ganderkeseer im Verlauf des Vormittags auffiel: „Früher war viel mehr los hier. Ich finde das schon erschreckend.“
Früher mehr Andrang
Ähnlich beobachtete das Andrea Hinrichs, die ein Stückchen weiter – mit tatkräftiger Hilfe ihrer Mutter Ilse – gebrauchte Kleidung und Lesehefte feilbot. „Ich kann mich erinnern, dass man vor einigen Jahren am Abend zuvor sein Auto hier abstellen musste, um noch einen Platz zu bekommen“, wusste sie. Etwa einmal im Jahr nimmt sie an Flohmärkten teil, um ausgemistete Dinge nicht wegschmeißen zu müssen.
Trotz etlicher Lücken zwischen den Verkaufsständen herrschte aber gelöste Stimmung unter den Besuchern. „Das ist gemütlich hier“, bestätigte Besucher Matthias Halleck aus Ostfriesland, der zusammen mit seiner Freundin auf dem Weg nach Bremen abgebogen war, um eine kleine Schnäppchenjagd zu machen.
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Auch Claus-Dieter Rüttgardt, der schon lange als Verkäufer am Ganderkeseer Flohmarkt teilnimmt, freute sich über die lockere Atmosphäre. „Man muss ja auch Spaß dabei haben“, sagte er, „sonst macht man sowas heute nicht mehr.“ Werbehilfe gab es an seinem Stand durch einen Papp-Aufsteller der Zeichentrickfigur Donald Duck. „Das ist unser bester Mitarbeiter“, erklärte Rüttgardt, „der arbeitet auf jedem Markt mit.“ Stolze Sammlerpreise wurden ihm schon für den Enterich geboten, aber: „Der ist nicht zu kaufen!“
Timo Vetter, Vorsitzender des Werbevereins Gantermarkt, zog ein positives Fazit zum Flohmarkt.
Besucher entwöhnt
„Dieses Jahr war es perfekt“, sagte er im Hinblick auf das Wetter, das in der Vergangenheit oft nicht mitgespielt habe. „Das hat sicherlich auch einige Besucher entwöhnt“, vermutete er über den gefühlt schwächeren Zulauf. Generell sei es für Flohmärkte schwer geworden, ein großes Publikum zu locken.
Keinen Mangel an Zulauf gab es dagegen auf dem Marktplatz, wo die DLRG und das Deutsche Rote Kreuz parallel zum Flohmarkt Krankenwagen, Rettungsboot, Hüpfburg und Infostände aufgebaut hatten. „Besser kann man es nicht haben“, bewertete Kristoff Braun, Technischer Leiter Einsatz bei der DLRG, die Aktion. „Wir freuen uns, dass der ,Blaulicht-Platz’ so gut ankommt“, sagte er.