Ganderkesee Im Zuge des geplanten Neubaus eines Kursbeckens am Saunahuus sollte die Gemeindeverwaltung auch beim vorhandenen Umkleidebereich in puncto Barrierefreiheit nachbessern: Das jedenfalls fordert Ratsfrau Susanne Steffgen (Linke) in einem Antrag an die Gemeindeverwaltung.
Ein Ortstermin, zu dem sich Steffgen in der vorigen Woche mit Bäder-Chef Henry Peukert im Saunahuus und im Freibad verabredet hatte, sei sehr konstruktiv verlaufen, berichtete die Ratsfrau der NWZ. Jedoch gebe es einige Punkte, die Menschen mit Beeinträchtigungen vom Besuch abhalten könnten. Auch sie selbst nutze zum Schwimmen, obwohl sie in unmittelbarer Nähe zum Freibad lebe, ein Bad in Oldenburg, da sie als Rollstuhlfahrerin das Ganderkeseer Bad nur eingeschränkt nutzen könne.
Ihr Hauptkritikpunkt: die Umkleide für Menschen mit Behinderungen. Diese sei zwar ansprechend und großzügig gestaltet, jedoch fehle eine Trennung von Umkleidebereich, WC und Dusche. Zudem sei nur ein Raum für beide Geschlechter vorhanden.
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Handlungsbedarf sieht Steffgen auch beim Lifter, der Menschen mit Beeinträchtigungen den Zugang zu den Becken ermöglicht. Der Lifter werde nicht regelmäßig genutzt und das Freibad-Personal sei im Umgang entsprechend unerfahren.
Außerdem mahnte Steffgen beim Ortstermin eine Tür im Umkleidebereich an, die sie allein nicht öffnen könne. „Wenn ich erst einen Mitarbeiter rufen muss, damit er mir die Tür öffnet, dann hat das mit Autonomie nichts zu tun“, sagt die Ratsfrau unter Verweis auf die UN-Behindertenrechtskonvention. Badleiter Peukert habe sich jedoch dafür ausgesprochen, sich bei der Verwaltung für eine Automatiktür einzusetzen. Bezüglich des Lifters habe er zugesichert, das Gerät überholen und die Mitarbeiter schulen zu lassen, berichtet Steffgen.
Gesprochen habe sie mit Peukert auch über die Anschaffung von Duschrollstühlen sowie über das Anbringen von Handläufen und Klappsitzen in den regulären Duschbereichen. Mit diesen Hilfsmitteln ausgestattet, wären die Duschen auch für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen nutzbar, falls die barrierefreie Umkleide besetzt ist, so Steffgen.
Die Ratsfrau hält Nachbesserungen am Saunahuus und im Freibad insbesondere mit Blick auf das geplante Kursbecken für erforderlich. „So ein Becken spricht ja insbesondere kranke Menschen und Rollstuhlfahrer an“, erläuterte Steffgen.
Für diese Woche hat sie sich erneut mit dem Badleiter verabredet – diesmal zur Begehung des Hallenbades.