KIRCHHATTEN Seit vergangener Woche wird das Hatter Holz durchforstet. Zwei große Waldmaschinen – ein Harvester, der die Bäume fällt und ein Rücker, der sie zum Abtransport bereitlegt – sind noch bis nächste Woche mit Pflegemaßnahmen beschäftigt. „Beinahe überfällige Pflegemaßnahmen“, erklärt Johannes Steffens, Leiter der Revierförsterei Stühe, welche die Arbeiten leitet. Seit der Orkan Kyrill im Januar 2007 über Deutschland hinwegfegte und dadurch andernorts viel Schadholz entstand, sei im Hatter Holz kein Baum zur Waldpflege gefällt worden – um den Marktpreis nicht zu belasten, wie Steffens erklärt. Deswegen habe die Revierförsterei Pflegearbeiten für kommenden Herbst anberaumt, die nunmehr aufgrund gestiegener Holzpreise vorgezogen worden sein, erklärt Steffens. Der Holzmarkt sei aufgrund der Wirtschaftskrise in den vergangenen Monate praktisch tot gewesen. Dies habe sich aber überraschenderweise in den vergangenen Wochen geändert. „Einheimische Sägewerke fragen
wieder vermehrt Holz nach“, sagt Steffens.
Die Vorverlegung der Pflegearbeiten in den Sommer sei durchaus zulässig, da es sich beim Hatter Wald um kein Schutzgebiet handele und auch die Brut- und Setzzeit seit Mitte Juli vorüber sei. In der Regel fänden Durchforstungen zur ökologischen Pflege etwa alle fünf Jahre statt. Ziel der Maßnahmen sei eine langfristig ökologische Wald-Entwicklung, kurz: „LÖWE“. Das „LÖWE“-Programm gewährleiste Entwicklungsmöglichkeiten für die Bäume, stabile Bestände mit gesunden Hölzern und vitalen Kronen.
Einwilligung und Werberichtlinie
Ja, ich möchte den täglichen NWZonline-Newsletter erhalten. Meine E-Mailadresse wird ausschließlich für den Versand des Newsletters verwendet. Ich kann diese Einwilligung jederzeit widerrufen, indem ich mich vom Newsletter abmelde (Hinweise zur Abmeldung sind in jeder E-Mail enthalten). Nähere Informationen zur Verarbeitung meiner Daten finde ich in der Datenschutzerklärung, die ich zur Kenntnis genommen habe.
Überall im Hatter Holz hat Steffens dieser Zielvorgabe folgend Bäume mit roten Farbmarkierungen zum Fällen freigegeben Der Vollernter Harvester legt die Bäume anschließend um, vermisst zugleich Durchmesser und Länge und sägt und sortiert sie bedarfsoptimiert computergesteuert.
„Diesen hoch entwickelten Forstmaschinen dürfen sichSpaziergänger auf keinen Fall nähern“, warnt Johannes Steffens – „viele Leute nehmen die Absperrungen bei Forstarbeiten leichtsinnigerweise nicht ernst.“