Hohenböken Hören, was die Hohenbökener beschäftigt, wollten die Mitglieder der Ganderkeseer SPD am Montagabend. Bei einem Besuch im Backhaus berichteten Vorstand und Mitglieder des Bürgervereins, welche Themen sie aktuell und teils auch schon länger umtreiben.
Für einiges Unbehagen sorgt in Hohenböken das Vorhaben der Gemeinde, die zwölf Wohneinheiten, die in Kürze auf dem frisch sanierten Gut Hohenböken bezugsfertig werden, ausschließlich mit Geflüchteten zu belegen (die NWZ berichtete). Wie Bürgervereinsvorsitzender Hans-Joachim Wallenhorst berichtete, habe der Verein bereits ein erstes Gespräch mit der Verwaltung geführt, um seinen Standpunkt darzulegen.
„Wir sind immer im Glauben gelassen worden, dass eine gute soziale Mischung der Bewohner entsteht“, so Wallenhorst. Die kürzlich getätigte Aussage des Landkreises, Mieter des Objekts, dass es von Anfang an geplant gewesen sei, auf dem Gut ausschließlich Flüchtlinge unterzubringen, hätten die Hohenbökener einigermaßen irritiert zur Kenntnis genommen.
Der Bürgerverein vertritt den Standpunkt, dass die Integration der Neubürger – die bei einer Vollbelegung der Wohnanlage 13 Prozent der bislang 360 Hohenbökener ausmachen würden – durch das geplante Vorgehen erschwert werde. Wallenhorst kündigte an, weiterhin den Dialog mit der Gemeindeverwaltung suchen zu wollen.
Helmut Steinmann, der sich seit Beginn der Flüchtlingswelle intensiv um geflüchtete Familien in Bookholzberg kümmert, sieht die Ehrenamtlichen im Gemeinde-Norden von der Gemeinde alleingelassen. Die Verwaltung müsse sich stärker um die Integration außerhalb Ganderkesees kümmern, forderte er.
Ein „Dauerthema“ der Hohenbökener sind die Raser auf der Huder Straße, die nicht nur schnurgerade, sondern auch auf außergewöhnlicher Breite nach Bookholzberg hineinführt. Die Planung für eine Querungshilfe stehe seit Langem, so Wallenhorst. „Es ist nicht zu verstehen, warum es nicht weitergeht.“ Nicht nur die Sportler des BTB, sondern auch die Bewohner des Seniorenzentrums würden profitieren.
Mit dem Bau eines Aussichtsturms auf dem Gelände des Guts Hohenböken möchte der Bürgerverein die Maßnahmen der Dorferneuerung abschließen (die NWZ berichtete). „Der Bauantrag ist gestellt“, so Wallenhorst.
Wenig Verständnis haben die Hohenbökener für die Außenbereichssatzung – die eigentlich erlassen wurde, um es jungen Dorfbewohnern zu ermöglichen, in Hohenböken bauen und landwirtschaftliche Familienbetriebe weiterführen zu können. Als „absolut widersinnig“ bezeichnete Wallenhorst, dass der Sohn einer Landwirtsfamilie zwar auf dem Grundstück der Eltern bauen dürfte, den Betrieb dann aber spätestens drei Jahre später schließen müsste. Dahinter stehe der Immissionsschutz.
Für Unmut bei einigen Hohenbökenern sorgt der Zustand der nicht befestigten Wege (etwa Ammerweg und Müllerweg). Kritik wurde am Kommunalservice laut, der Schlaglöcher erst nach mehrmaliger Bitte und unzureichend repariere.