Hude In Hude gibt es viele, sehr alte Bäume. Um den Nutzen und die Schönheit zu würdigen, hat die Nabu-Ortsgruppe Hude eine Baum-Aktion gestartet. Bürgerinnen und Bürger wurden aufgerufen, Fotos und Geschichten zu Bäumen an die Ortsgruppe zu schicken (siehe Info-Kasten). Zwei dieser Baumgeschichten haben Kurt Werner und Dr. Günther Alfs der NWZ erzählt.
„Bäume heißen Leben für mich, sie gehören zur Natur, sind die grüne Lunge.“ So beschreibt es Kurt Werner. Der 66-jährige Huder hat auf seinem Grundstück vier Eichen, die größte hat einen Umfang von 4,40 Meter. Der Baum ist vermutlich rund 350 Jahre alt.
1978 haben Werner und seine Frau nach einem Baugrundstück in Hude gesucht. Dabei stießen sie auf das Grundstück, auf welchem heute noch ihr Haus und die vier Eichen stehen.
Ein Grund, weshalb niemand das Grundstück haben wollte, waren die Bäume. Doch genau die waren es, weshalb sich Werner und seine Frau in das Grundstück verliebt haben. Insbesondere die größte Eiche hatte es ihnen angetan.
Die Natur spielt dort bis heute eine große Rolle. Einen Teil des Laubs lässt er stets liegen, als Lebensraum für Tiere. Dennoch sammeln sich im Jahr rund 40 bis 50 Säcke Laub an – und manches landet auch im Nachbarsgarten.
Dass Bäume auf Grundstücken so negativ aufgenommen werden, hat ihn schon immer irritiert. Von vielen Seiten hat er zu hören bekommen, dass er die Eichen fällen solle. Doch die Bäume gehören für den 66-Jährigen zu seinem Grundstück dazu. Nur eines stößt ihm manchmal etwas sauer auf: Dass er für die Laubentsorgung zahlen muss. Zwar gibt es eine Straßenlaubaktion, bei der das Laub kostenlos entsorgt werden kann. Doch dieser Termin ist meist zu früh – die Eichen bei Werner werfen ihre Blätter später ab.
Auch Dr. Günter Alfs hat sich nach dem Aufruf der Nabu-Gruppe gemeldet. Auf seinem Grundstück stehen rund 45 Eichen und noch einmal so viele weitere Laub- und Nadelbäume. Die wahrscheinlich größte und älteste Eiche hat einen Stammumfang von 4,30 Meter. Das Alter des Baums schätzt Alfs auf 344 Jahre.
Ein Jahr hat er den Verlauf des Baumes dokumentiert, der unter anderem die Jahreszeiten abbildet. Einmal im Monat hat er ein Foto gemacht.
Auch, wenn er nicht mit allen Inhalten der Nabu übereinstimmt – an dieser Aktion beteiligt sich der 66-Jährige gern. Er sieht es als „Statement gegen die Gärten des Grauens“ und gegen zugebaute, komplett versiegelte Grundstücke.
Einwilligung und Werberichtlinie
Ja, ich möchte den Wirtschafts-Newsletter der Nordwest Mediengruppe erhalten. Meine E-Mailadresse wird ausschließlich für den Versand des Newsletters verwendet. Ich kann diese Einwilligung jederzeit widerrufen, indem ich mich vom Newsletter abmelde (Hinweise zur Abmeldung sind in jeder E-Mail enthalten). Nähere Informationen zur Verarbeitung meiner Daten finde ich in der Datenschutzerklärung, die ich zur Kenntnis genommen habe.
Schon als Kind hat Alfs sich für Bäume interessiert, am meisten für die drei Eichen, die bis heute auf dem Grundstück seines Elternhauses stehen. Die sind im Gegensatz zur größten Eiche viel jünger – sie wurden vermutlich 1799 beim Bau des Hauses gepflanzt.
Zusätzlich zur Laubentsorgung muss sich Alfs außerdem um die Verkehrssicherungspflege bemühen. Er ist dafür verantwortlich, dass kein Ast herunterfallen kann. Die vielen Bäume verursachen Arbeit und auch Kosten. So kann Alfs tote Bäume nicht selbst entnehmen, dafür sind die meisten zu groß. Aber er sieht es als soziale Verpflichtung, sich um die Bäume zu kümmern. „Es ist ein kleiner Beitrag dazu, dass die Klimakatastrophe vielleicht ein bisschen abgemildert werden kann.“