Hude Hude ist für Heiratswillige eine Trau(m)gemeinde: Seit 2006 konnte die Zahl der Eheschließungen, die die Standesbeamten vollzogen haben, um fast 100 Prozent gesteigert werden. „In diesem Jahr werden wir die Hunderter-Marke knacken“, freut sich Bürgermeister Axel Jahnz. So viele Trauungen habe es bisher noch nie gegeben. Derzeit liegt die Zahl der Eheschließungen bzw. der Anmeldungen für 2012 bei 96.
Wesentlichen Anteil am Huder Hochzeitsboom hat der Klosterbezirk – das besondere Ambiente der Ruine wird von frisch Vermählten als Fotokulisse geschätzt, und immer mehr Heiratswillige lassen sich zuvor in der benachbarten Wassermühle in den Hafen der Ehe geleiten. „Das hat schon ein bisschen was von einem Event“, weiß Uwe Schubert, der bereits seit 1980 den Bund fürs Leben besiegelt und damit Hudes dienstältester Standesbeamter ist. „Die Klostermühle hat dem Rathaus den Rang abgelaufen“, sagt Schubert. Mit 43 Eheschließungen ist das historische Gemäuer, das die Gemeinde von Eigentümerin Margaretha von Witzleben gemietet hat, Trauort Nummer eins. Hochzeitsgesellschaften mit bis zu 80 Gästen finden dort Platz. In der benachbarten (kleineren) Klosterremise haben sich in diesem Jahr bisher 27 Paare das Ja-Wort gegeben. im Rathaus waren es 26.
Mit Abstand beliebtester Tag, um sich trauen zu lassen, ist der Sonnabend: 47 Brautpaare haben sich diesen Tag ausgesucht. Als Termine bietet die Gemeindeverwaltung in den Monaten April bis September den ersten und dritten Sonnabend sowie von Oktober bis März jeweils den ersten Sonnabend im Monat an.
Bis zu vier Trauungen finden sonnabends hintereinander statt – „wir teilen uns dann auf“, sagt Schubert. Denn eine Eheschließung sehr „längst keine reine Amtshandlung“ mehr. Jede Trauung, die in der Regel etwa 30 Minuten dauert, sei sehr persönlich in der Ansprache durch die Standesbeamten. Das ermöglicht ein Vorgespräch mit den künftigen Eheleuten im Rathaus. „Es gibt keinen Text von der Stange“, verspricht Meike Bunger.
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Dafür nehmen die Heiratswilligen mitunter weite Wege auf sich: Zwar kommt die Hälfte aus der Gemeinde Hude, Bunger hat in diesem Jahr aber bereits ein Berliner Paar getraut, das übers Internet auf das Huder Angebot aufmerksam geworden war. Auch Delmenhorster (10), Bremer (8) und Oldenburger (3) Paare heiraten in Hude. „Das ist für uns erstklassige Imagewerbung“, frohlockt Bürgermeister Axel Jahnz.
Die Gebühren seien „moderat“ gehalten, findet Uwe Schubert. Wer in der Klostermühle heiraten möchte, muss 150 Euro für das Bereitstellen der Räumlichkeiten zahlen. Ist die Vermählung an einem Sonnabend, fallen 80 Euro als Extra-Gebühr an. Bei der Anmeldung einer Trauung werden pauschal 40 Euro fällig – darin enthalten ist die „Überprüfung der Ehefähigkeit“. Eine Gewähr für eine glückliche Ehe ist das indes nicht.