Sandkrug /Kirchhatten Am Ende fehlte dem Gewerbe- und Handelsverein Sandkrug/Streekermoor/Hatterwüsting (GuHV) offensichtlich die Basis für eine zukunftsfähige Arbeit. 17 Mitglieder zählte zum Schluss der Verein, zur letzten Versammlung in dieser Woche, auf der die Auflösung des Vereins endgültig beschlossen wurde, erschienen gar nur noch sieben Mitglieder. Bei zwei Enthaltungen stimmte die Versammlung für das Vereinsende.
Die Hoffnung, die der alte Vorstand mit dem radikalen Schritt verbindet, ist, dass so der Weg für einen Neuanfang frei wird. 1. Vorsitzender Gregor Holtrup: „Angedacht ist ein gemeinsamer Verein mit den Kirchhattern, der für die Gemeinde Hatten zuständig ist, eventuell aufgeteilt in zwei Ortsgruppen.“ Zweimal haben sich seit 2016 die Vorstände des GuHV und der Werbegemeinschaft Hatten zu diesem Zweck getroffen.
Einheit zerbricht 1982
In Kirchhatten ist man allerdings noch nicht ganz so weit. „Die Idee ist da, wir werden im Frühjahr auf der Jahreshauptversammlung darüber reden“, kündigt 1. Vorsitzender Olaf Janssen. Die Idee einer gemeinschaftlichen Interessenvertretung für den Einzelhandel in der ganzen Gemeinde ist beileibe nicht neu: 1982 entzweite sich Werbegemeinschaft Hatten über der Frage, ob die Weihnachtsmärkte in Kirchhatten und Sandkrug jährlich wechselnd ausgerichtet werden.
Das Vereinsinventar des GuHV fällt nach der Auflösung an die Gemeinde Hatten. Das betrifft in erster Linie die Weihnachtssterne, die Ende 2015 auf stromsparende LED-Technik umgestellt worden waren. Die Weihnachtsbuden aus Holz gehen stattdessen für einen symbolischen Euro an den Orts- und Bürgerverein Sandkrug. Offen ist noch, wie es mit dem beliebten Sandkruger Weihnachtsmarkt weitergeht. Die Ehrenamtlichen im Orts- und Bürgerverein haben mit dem Sandyfest, der Pflege des Bürgerparks und anderen Aktionen (Blumenampeln, Tannenbaum etc.) schon viel um die Ohren.
Bleibt die Hoffnung, dass sich rechtzeitig ein Kreis engagierter Sandkruger finden wird. Sonst wäre der 35. Weihnachtsmarkt in diesem Jahr gleichzeitig der letzte.
Vereine selbstkritisch
Durchaus selbstkritisch hatten bereits im November 2016 die beiden Interessenvertretungen der Kaufleute und Gewerbetreibenden aus Sandkrug und Kirchhatten auf einem gemeinsamen Treffen festgestellt, dass sie von Politik und Verwaltung in der Vergangenheit – zum Beispiel in der Frage von Neuansiedlungen – nach eigener Auffassung nicht ausreichend wahrgenommen und in Entwicklungsprozesse eingebunden worden waren. Dies wäre durch Uneinigkeit und mangelnde Absprache untereinander begünstigt worden, hieß es vor einem Jahr in der NWZ.
Leicht gemacht hat den Sandkrugern der über die Jahre erfolgte Wandel in der Geschäftswelt. Die klassischen Einzelhändler, die sich auf den eigenen Standort konzentrierten, seien immer seltener geworden, stellt Holtrup nüchtern fest. Und der Zusammenhalt der Verbliebenen habe tendenziell eher abgenommen.