Bookholzberg /Ganderkesee Das derzeit milde Wetter erinnert manch einen an Frühling: Bei teils strahlendem Sonnenschein in Bookholzberg hatte es diese Woche angenehme zwölf Grad. Das verleitete mitunter, nach dem Mittagessen zur Eistüte statt zum heißen Tee zu greifen. Selbst an regnerischen Tagen hält sich das Thermometer Mitte Dezember noch wacker auf acht bis zehn Grad.
Sebastian Aslan vom Eiscafé San Remo in Bookholzberg kann sich darüber nur freuen. Bei dem schönen Wetter reicht er durchaus etwas mehr Eis als sonst zu dieser Zeit des Jahres über die Theke. Einen Winter-Trend kann er dennoch feststellen: „Angesagt sind gerade cremig-süße Sorten wie Eierpunsch und Zimt.“ Letztere Sorte ist besonders beliebt. Freunde von Heißgetränken kommen jedoch auch auf ihre Kosten, für sie gibt es Grog und Glühwein.
Auch Torben Schüttke, von Schüttke-Haus-Bau (SHB) in Bookholzberg „spielt das Wetter in die Karten“: „Das Wetter ist für uns natürlich praktisch, sofern es keinen starken Niederschlag gibt.“ Oft gebe es im Winter wetterbedingte Pausen, so der Bauunternehmer. Bei dem ungewohnt milden Dezember könne derzeit jedoch flüssig durchgearbeitet werden, fügt er hinzu. „Für die Handwerker draußen ist das ja fast Frühlingswetter!“
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Matthias Weete vom gleichnamigen Garten- und Landschaftsbaubetrieb begrüßt die milden Temperaturen ebenso wie Schüttke. Durch die trockene und frostfreie Wetterlage lasse sich sogar bis Weihnachten arbeiten, solange der Boden nicht friert. „Pflasterarbeiten gehen jetzt sehr gut, wir haben aber auch noch viel mit Pflanzarbeiten, Schnitt und Pflege zu tun“, so der Landschaftsgärtner. Auch Beete macht er zur Zeit noch winterfest. Dieses Jahr habe es witterungsbedingt wenig Ausfall gegeben, da auch der Frühling sehr mild gewesen sei, bemerkt Weete. Die Nachfrage sei noch groß, so stehe derzeit das Telefon nicht still.
Das Einzige, was Weete von der Arbeit abhält, ist die Dunkelheit. Da es spät hell aber früh dunkel wird, bleibt am Tag weniger Zeit zum Arbeiten. „Es ist ein Nachteil, aber lieber das, als Bodenfrost!“ Falls es schneit, steht der Betrieb bei Weete allerdings trotzdem nicht still. Denn dann beginnt für ihn der Winterdienst.
Laut Renate Drieling von der „Jeansscheune“ in Ganderkesee ist der große Ansturm auf Winterkleidung bisher ausgeblieben. „Die Leute kaufen nach Bedarf“, erklärt sie. Im Moment trage man ja den „Zwiebellook“, bei dem verschiedene Schichten übereinander getragen werden. Bei warmen Temperaturen kann man sich so schnell der dicken Kleidung entledigen.
„Wenn uns heute einer sagt, dass morgen Ostersonntag sei, dann würden wir das glauben“, sagt Eva Köster vom Restaurant „Gustav“ in Ganderkesee lachend. Einen Rückgang des Glühweinverkaufes am Stand vor dem Restaurant aufgrund der milden Temperaturen hat sie nicht verzeichnet.
„Die Leute stehen gerne vor unserem Stand.“ Auch die Vorfreude aufs Fest trage dazu bei, erklärt Köster. Die Menschen würden sich trotz des Wetters auf Weihnachten einstellen.