Wildeshausen /Ahlhorn Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert die Bundestagsabgeordneten aus dem Landkreis Oldenburg auf, in Berlin für das geplante Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischwirtschaft zu stimmen. Es handelte sich am Mittwoch um eine bundesweite Aktion, mit der die Gewerkschaft überall für das geplante „Arbeitsschutzkontrollgesetz“ eintritt.
Matthias Brümmer, Geschäftsführer der NGG-Region Oldenburg-Ostfriesland, begründet die Forderung wie folgt: „Für die überwiegend osteuropäischen Beschäftigten in Subunternehmen sind extreme Arbeitsbelastung, Lohn-Prellerei und Unterbringung in abrissreifen Wohnungen seit Jahren an der Tagesordnung. Mit solchen Wildwest-Methoden muss endlich Schluss sein.“
Nach Angaben der Arbeitsagentur sank die Zahl der Schlacht- und Verarbeitungsbetriebe im Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Weser-Ems innerhalb von 20 Jahren um 40 Prozent. Von rund 500 Betrieben im Jahr 1999 waren zuletzt noch 300 übrig. Im Landkreis Oldenburg gibt es 15 Betriebe – darunter die Branchengrößen Heidemark in Ahlhorn und Geestland in Wildeshausen. „Die Konzentration in der Fleischwirtschaft hat dazu geführt, dass immer mehr Arbeiten an Subunternehmen ausgelagert wurden – häufig zu prekären Bedingungen“, betont Brümmer. Mit Hilfe des neuen Gesetzes müssten nun die Stammbelegschaften wieder aufgebaut und die Mitbestimmung gestärkt werden. Das führe zu höheren Löhnen sowie steigenden Sozialabgaben und Steuereinnahmen.
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Nach dem Gesetzentwurf des Bundesarbeitsministeriums sollen ab 1. Januar 2021 Werkverträge und ab 1. April 2021 Leiharbeit in Fleischbetrieben mit mehr als 49 Personen verboten werden. Das Gesetz zum Verbot von Leiharbeit und Werkvertrag ist für Brümmer der erste Schritt. Dann müsse ein Tarifvertrag folgen.