Wildeshausen Jetzt muss sich die Stadt Wildeshausen sputen: Sie möchte Geld aus dem 100-Millionen-Fördertopf des Bundes für die Sanierung und den Umbau des Nichtschwimmerbeckens im Freibad. Der Grund: Sollte das Krandelbad in das Programm aufgenommen werden, gibt es eine Förderung von 45 Prozent der Kosten. Das dürften rund 2,25 Millionen Euro sein; denn Baudezernent Manfred Meyer bezifferte die Kosten am Donnerstagabend im Ausschuss für Stadtentwicklung, Tourismus, Sport und Kultur auf etwa fünf Millionen Euro.
Hans Ufferfilge, Fachbereichsleiter Bauen, machte im Ausschuss Druck, weil die Zeit dränge. Bis zum 29. August müsse er das Projekt beim Land anmelden und erste Unterlagen einreichen. Bis zum Ratsbeschluss am 20. September müssten noch mehrere Ausschüsse tagen. Ende September müssten alle Unterlagen in Berlin vorliegen. Nach einem zweistufigen Auswahlverfahren würden die Kommunen im Dezember Bescheid bekommen, ob sie in das Förderprogramm aufgenommen werden, so Ufferfilge.
Ein fertiges Konzept hat die Stadt in der Schublade liegen. Das stammt aus dem Jahr 2015, als eine Machbarkeitsstudie zur Sanierung und zum Umbau des Freibades in Auftrag gegeben worden war. Doch das war den Ratsvertretern mit gut drei Millionen Euro zu teuer. Deshalb hielt die Stadtverwaltung das Freibad mit Bordmitteln am Leben.
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Der Plan sieht neben einer neuen Technik den Umbau des Nichtschwimmerbeckens vor. Das Schwimmerbecken bleibt mit Blick auf die Arbeit von Schwimmverein und DLRG als 50-Meter-Bahn erhalten. Das Nichtschwimmerbecken soll von der Größe her halbiert werden. Dazu ist ein Planschbecken vorgesehen. Zudem soll es draußen einen Spielplatz, Umkleidekabinen, Duschen und Sitzmöbel geben.
Dass im Freibad etwas passieren muss, ist im Stadthaus unstrittig. „Das Nichtschwimmerbecken ist mehr als abgängig“, sagte Ufferfilge. Ratsherr Rainer Kolloge (UWG) möchte nicht erleben, was passiert, wenn das Freibad bei 30 Grad geschlossen werden muss, weil die Technik nicht mehr funktioniert. Wenn im Herbst das Freibad geschlossen wird und die Pumpen abgestellt werden, läuft das Nichtschwimmerbecken leer. Aber niemand weiß, wo das Wasser bleibt.
Nach Ansicht von Ufferfilge muss Wildeshausen auch etwas für die Familienfreundlichkeit im Freibad tun, weil es aus der Kreisstadt Abwanderungen ins Rosenfreibad Harpstedt gebe.
„Auf solch ein Förderprogramm haben wir gewartet, das ist unsere Chance, ein familienfreundlicheres Bad zu gestalten“, sagte Jens-Peter Hennken (CDW). Arne Peters (FDP) sprach sogar von einer historischen Chance.
Sollte die Stadt im Dezember nicht zu den geförderten Kommunen gehören, will sie eine zweite Chance nutzen. Nach Angaben von Meyer will das Land aus dem 100-Millionen-Strafbefehl von VW ein Sanierungsprogramm für Sportstätten auflegen.