Wildeshausen Wie viele Cafés und Bäckereien sollen am Westring erlaubt werden, damit die Wildeshauser Innenstadt nicht leidet? Um diese Frage drehte sich am Mittwochabend die Diskussion im Ausschuss für Stadtplanung, Bau und Umwelt, als dieser sich mit dem Flächennutzungsplan „Westring“ und den dortigen Bebauungsplänen beschäftigte.
Für Bäckermeister Dirk Schnittker, der in der Innenstadt an der Westerstraße ein Café und eine Bäckerei betreibt, ist das längst zu viel, wie er in der Bürgerfragestunde deutlich machte. Nun soll das Gartencenter „Blumen Ostmann“ am Westring auch noch ein Café eröffneten dürfen – inklusive Backshop. Den gibt es dort bereits auf dem Parkplatz von Ostmann. Die Bäckerei Behrens-Meyer ist dort vorübergehend mit einer Sondergenehmigung tätig, nachdem die Firma aus dem benachbarten Lidl-Markt ausziehen musste.
Im Zuge der B-Plan-Änderung legte der Ausschuss fest, dass Ostmann sein Gebäude nicht um 100 Quadratmeter für ein Café und 30 Quadratmeter für einen Backshop erweitern darf, sondern beides innerhalb des Gartencenters platzieren muss. Das würde bedeuten, dass Ostmann von seiner 2850 Quadratmeter großen Verkaufsfläche 130 abziehen muss.
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Marko Bahr (FDP) sprach sich gegen ein weiteres Café am Westring aus: „ Das ist ein weiterer Sargnagel für die Innenstadt.“ Irgendwo müsse mal ein Riegel vorgeschoben werden, ansonsten gebe es keine Motivation mehr, in die Innenstadt zu gehen. In die Kerbe schlug auch Heiner Spille (UWG). Für ihn gehöre ein Café mit Backshop auch in die Innenstadt. Bernhard Block (CDW) verbindet ein Café mit einem Wohlfühlambiente. Deshalb gehörten Cafés nicht an den Westring.
Dem hielt Wolfgang Sasse (CDU) entgegen, dass es heute doch in jedem großen Einzelhandelscenter ein Café gebe – im Bereich Westring im E-Center, im McDonalds, im Famila und im Hagebaumarkt. „Einen Backshop mit der Möglichkeit zum Kaffeetrinken gibt es auch in jeder Tankstelle“, ergänzte Frank Stöver (CDW). Am Westring sind das zwei.
Thomas Aufleger vom Planungsbüro NWP, der die Bebauungspläne erläuterte, erklärte, dass ein Café nicht zum Einzelhandel gehöre, sondern in die Sparte Gastronomie. Die Wildeshauser Liste mit innenstadtrelevanten Produkten könne somit nicht zugrunde gelegt werden. Deshalb schlug Walter Panschar (SPD) vor, dass Ostmann für ein Café samt Backshop keine zusätzliche Fläche schaffen dürfe, sondern dass innerhalb seiner bestehenden Verkaufsfläche realisieren müsse.