Wildeshausen Das umstrittene Industrie- und Gewerbegebiet Wildeshausen-West sorgt im Stadthaus regelmäßig für Diskussionen, egal aus welchem Anlass. In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Bau und Umwelt ging es um die Aufstellung des Bebauungsplans. Den möchte die Stadtverwaltung parallel zur Änderung des Flächennutzungsplans auf den Weg bringen, um keine weitere Zeit zu verlieren. Dafür gab es ein mehrheitliches Votum. Die Planungskosten werden mit 60 000 Euro beziffert, das Honorar für den Umweltbericht mit 25 000 Euro.
Für die F-Plan-Änderung gibt es noch weiteren Abstimmungsbedarf, so die Stadtverwaltung. Die Beteiligung der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange habe ergeben, dass noch weitergehende Untersuchungen und Gutachten erforderlich seien. Landkreis, das Planungsbüro und die Stadtverwaltung hätten sich über das weitere Vorgehen bereits abgestimmt.
Verwaltung kann planen
CDU und CDW begrüßten die Vorgehensweise. „So kann die Verwaltung weiterarbeiten und die rechtlichen Voraussetzungen schaffen“, meinte Wolfgang Sasse. Und Bernhard Block (CDW): „Es ist gut, dass es weitergeht; denn die Stadt braucht Flächen, damit innenstadtnahe Firmen umsiedeln können.“ Als Beispiele nannte er den Kunststoffteileproduzent Grashorn.
Einwilligung und Werberichtlinie
Ja, ich möchte den täglichen NWZonline-Newsletter erhalten. Meine E-Mailadresse wird ausschließlich für den Versand des Newsletters verwendet. Ich kann diese Einwilligung jederzeit widerrufen, indem ich mich vom Newsletter abmelde (Hinweise zur Abmeldung sind in jeder E-Mail enthalten). Nähere Informationen zur Verarbeitung meiner Daten finde ich in der Datenschutzerklärung, die ich zur Kenntnis genommen habe.
Die UWG lehnte den „Industrie- und Gewerbepark Wildeshausen-West“, wie das Projekt nun offiziell heißt, erneut ab. „Wir wollen den Wald an der Stelle erhalten“, sagte Rainer Kolloge. Die bis zu 70 Hektar große Fläche befindet sich direkt neben der Autobahnanschlussstelle Wildeshausen-West. Hermann Hitz, ebenfalls UWG, sprach davon, dass Wildeshausen kleine Gewerbeflächen benötige. Er verwies zudem auf das ebenfalls in Arbeit befindliche interkommunale Industrie- und Gewerbegebiet in Hockensberg nahe der Anschlussstelle Wildeshausen-Nord. Daran sei Wildeshausen mit 45 Prozent beteiligt.
Grünausgleich unklar
Karl Schulze Temming-Hanhoff (parteilos) warf die Frage auf, ob die Änderung des Flächennutzungsplans überhaupt Chance habe, genehmigt zu werden; denn wo wolle Stadt die 45 Hektar Grünausgleichsflächen hernehmen? Darauf hat die Stadtverwaltung bislang noch keine Antwort.
Zuletzt hatte der Landkreis 2015 gegen die Wildeshauser Planung Bedenken angemeldet, sodass die Stadt ihren damaligen Antrag zurückzog. Seinerzeit wies er dem Gebiet eine Vorrangfunktion für ruhige Erholung in Natur und Landschaft im Entwicklungsplan für den Naturpark Wildeshauser Geest zu.
Auch der Nachbar Großenkneten hat sich gegen das Industrie- und Gewerbegebiet ausgesprochen. Die Gemeinde verweist auf den nur sieben Kilometer entfernten Metropolpark Hansalinie, wo es noch viel Platz gebe.