ALTMOORHAUSEN In Altmoorhausen neigt sich ein Stück Gastronomie- und Dorfgeschichte dem Ende entgegen: Der Altmoorhauser Krug schließt am 31. Dezember seine Pforten. Für das 1902 erbaute Gasthaus wird ein Käufer gesucht.
Seit rund 30 Jahren hatte die Familie Wicht dem Ort einen Mittelpunkt gegeben. 19 Kegelvereine verlieren ihre Heimat, der Feuerwehr fehlt nun ein Veranstaltungssaal für den alljährlichen Ball oder die Blutspendeaktionen, die Speelkoppel Lintel muss mit ihren Theateraufführungen nach Hurrel ausweichen.
Zwei Jahre lang hatte Dieter Wichts Tochter Carmen Lüschen (40) die Gastwirtschaft geführt. Nun hat sie sich mit ihrem Mann Axel (44) dazu entschlossen, die Gaststube zu schließen. Sie dankt allen Gästen, die dem Altmoorhauser Krug die Treue gehalten haben. Deren Zahl war offenbar zuletzt nicht mehr ausreichend. „Das Rauchverbot hat uns einen Knacks gegeben“, gesteht Carmen Lüschen. Ein weiterer Grund ist die Doppelbelastung. „Das ist auf Dauer nicht zu schaffen“, sagt die versierte Köchin, die sich mit einem Catering-Service, der Schulen und Kindergärten mit Mittagsmenüs beliefert und für die kulinarische Versorgung bei Feiern und Veranstaltungen sorgt, ein zweites, erfolgreiches Standbein geschaffen hat. Dieser Geschäftsbereich soll nun ausgedehnt werden: In Stenum, an ihrem Wohnsitz, wollen Carmen und Axel Lüschen am 1. Februar eine Großküche eröffnen. Aus dem Catering-Service Altmoorhausen wird dann die „Landküche Stenum“. Bis der Um- bzw. Erweiterungsbau am eigenen Wohnhaus
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abgeschlossen ist, werden die Menüs weiterhin in der Küche im Altmoorhauser Krug bereitet.
Beliefert werden vier Kindertagesstätten – der ev. Kindergarten „Regenbogeninsel“ in Hude, zwei Tagesstätten in Sandkrug und eine in Schierbrok – sowie vier Grundschulen in Hude (Jägerstraße), Sandkrug, Schierbrok und Delmenhorst. „Großabnehmer“ sind auch die Mensas der Schulzentren am Huder Bach, am Steinacker in Ganderkesee sowie die Haupt- und Realschule Bookholzberg. Drei festangestellte Mitarbeiter, vier Aushilfen und zwei Lehrlinge sind im Küchenbetrieb beschäftigt. Die Schulverpflegung wird Tag für Tag frisch zubereitet – „wir verwenden weder Geschmacksverstärker noch Konservierungsstoffe“, betont Carmen Lüschen.
Dieses Geschäftsfeld, das schon bisher etwa 70 Prozent des Umsatzes gebracht hat, soll mit der neuen Großküche weiter intensiviert werden. „Wir streben eine EU-Zertifizierung an. Dafür wäre in Altmoorhausen ein kompletter Umbau nötig gewesen – da haben wir uns entschieden, in etwas Neues zu investieren“, sagt Carmen Lüschen.