Donnerschwee Klare Ansage machten Schüler und Kollegium der Grundschule Donnerschwee am Mittwochmorgen. „Setzt euch auf euren Ehrenplatz und lasst alles auf euch zukommen!“, forderten sie Hartwig Grote und Arno Schulz auf. Und der Stundenplan hatte es ebenfalls in sich. Allzu bequem konnten es sich die Angesprochenen an ihrem letzten Schultag nicht machen. Denn Schulleiter Grote (64) und Konrektor Schulz (63) wurden bei ihrer Verabschiedung noch einmal richtig gefordert.
Von wegen Ruhestand: Fußballfan Schulz wurde an die Torwand gebeten, wobei ihn die Mädchen und Jungen lautstark anfeuerten. Musiker Grote musste Kinderlieder an der Melodie erkennen – und spielte auf der Gitarre kräftig mit. Zuvor ging es mit stilvoller Badekappe ab in die Wanne. In Anlehnung an Loriot lieferten sich die künftigen Pensionäre ein letztes Dienstgespräch im Stil von Dr. Klöbner und Herrn Müller-Lüdenscheid.
Das muntere Programm war eine einzige Sympathiebekundung für die beiden Pädagogen. „Ich habe hier viele Freunde gefunden, ihr werdet mir fehlen“, sagte Grote mit bewegter Stimme. Dem für seinen Humor bekannten Rektor überreichten die Schüler ein selbst gestaltetes Witzbuch, Schulz bekam ein Fußball-Exemplar.
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Grote leitete die Schule seit 1986. „Du hast sie nachhaltig geprägt, korrekt verwaltet, aber auch gestaltet“, würdigte Fachlehrerin Birgit Daldrop in ihrem Grußwort auch die offene und liberale Atmosphäre, die Grote immer vorgelebt habe. Seine Nachfolgerin wird ab August Grit Bornemann-Bratz. Die 39-Jährige leitet derzeit kommissarisch die Grundschule in Achternmeer.
Seine ganze Dienstzeit hat Schulz in Donnerschwee verbracht und seit 1976 dort unterrichtet. „Viele Eltern kennen dich noch aus ihrer Schulzeit. Für uns Kollegen warst du immer ein wichtiger Ansprechpartner“, lobte Daldrop den „Lehrer mit Leib und Seele“.
„Wir konnten uns immer aufeinander, aber auch auf das Kollegium verlassen“, dankte Grote und setzte sich wie gefordert zurück auf seinen Ehrenplatz. Zum Abschluss gehörte die Bühne den Kollegen und Mitarbeitern, die sich zum Chor formierten. Dabei dichteten sie den Reinhard-Mey-Klassiker „Über den Wolken“ um: „Nach der Pensionierung muss die Freiheit wohl grenzenlos sein…“