OLDENBURG Das Vertrauen des elfjährigen Long aus Vietnam musste sich Boris Heibült erarbeiten. Flossen im Februar noch Tränen, als Heibült dem Jungen als Bildungspate vorgestellt wurde, so nennt Long ihn mittlerweile seinen „richtigen Onkel“.
Die Geschichte von Long und Boris Heibült ist nur ein Beispiel für die Bildungspatenschaften, die im Februar die Agentur Ehrensache der Stadt Oldenburg, die Volkshochschule und Oldenburger Grundschulen gemeinsam auf den Weg gebracht haben. Das Projekt ist nun in seine zweite Runde gegangen, Bildungspaten des ersten und zweiten Turnus trafen sich am Montag im Volkshochschul-Speicher.
Die Idee hinter den Bildungspatenschaften ist einfach: Ehrenamtliche helfen durch ihr Engagement Kindern aus Migrantenfamilien bei den Schulaufgaben sowie beim Einleben in Oldenburg und dem Knüpfen sozialer Kontakte. Ziel ist, die Bildungschancen junger Migranten zu verbessern. „Uns ist wichtig, keine reine Hausaufgabenhilfe zu sein“, sagt Yasemin Kocatas, pädagogische Angestellte für Integration bei der VHS. So stehen für die Kinder neben dem Schreiben von Diktaten oder Hilfe beim Sachunterricht auch Kochen, Weihnachtsmarkt- und Theaterbesuche mit ihren Paten auf dem Programm.
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Für mindestens ein halbes Jahr mit acht bis zehn Stunden im Monat betreuen die Ehrenamtlichen ihre Schützlinge aus Migrantenfamilien. „Natürlich nur, wenn dies von den Eltern auch gewünscht wird“, betont Yasemin Kocatas. 38 ehrenamtliche Bildungspaten sind bisher an vier Oldenburger Grundschulen im Einsatz, viele davon bereits im zweiten Durchgang. „Wir haben unter unseren Paten die verschiedensten Menschen, von pensionierten Lehrern bis hin zu gut integrierten Migranten“, sagt Yasemin Kocatas. Pädagogik- und Lehramtsstudenten der Universität können sich die Bildungspatenschaften als Praxissemester anrechnen lassen.
Ansprechpartner für das Patenschaftsprogramm sind bei der Stadt Gabriela Kaboth-Freytag von der Agentur Ehrensache (Tel. 2 35 20 20) und die Integrationsbeauftragte Ayça Polat (Tel. 2 35 32 33).