Oldenburg Im kommenden Jahr 2020 kommt auf Ausbildungsbetriebe in Oldenburg eine besondere Herausforderung zu: Aufgrund der Umstellung von G8 (Abitur nach 12 Jahren) auf G9 (Abitur nach 13 Jahren) gibt es an den Gymnasien keine Abiturjahrgänge. Im Umkehrschluss bedeutet das weniger Bewerber für die Betriebe.
Deutlich wurde das auf der „Job4u-Messe“, die Freitag und Samstag in den Weser-Ems-Hallen stattfand. Die Anzahl der Bewerber ist es, die einige Sorgenfalten bei den Verantwortlichen in den Betrieben hervorruft. „Auffällig ist, dass wir deutlich weniger Bewerbungen bekommen. Ein Rückgang von 50 Prozent müssen wir bis zum jetzigen Zeitpunkt feststellen“, sagte Doreen Jess von der Personalabteilung der Nordwest-Zeitung. „Da unsere Ausbildungsberufe speziell für Abiturienten ausgeschrieben sind, ist die Umstellung auf G9 ein Problem für uns.“
Nichtsdestotrotz: Die NWZ will auch im nächsten Jahr genauso viele Auszubildende einstellen wie im Vorjahr. Jess: „Wir bekommen ansonsten sehr viele gute Bewerbungen und müssen jedes Jahr viele starke Bewerber ablehnen. Diese Problematik wird jetzt nicht auf uns zukommen.“ Zudem hofft die Personalabteilung darauf, dass einige Schüler, die zurzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolvieren, wieder auf den „Markt“ kommen.
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Auch bei der Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) sieht man einen Rückgang von Bewerbungen auf sich zukommen. Daraus könnten sich allerdings Chancen für Nicht-Abiturienten ergeben, wie Yasmin Husmann erklärt: „Unsere Ausbildungsplätze sind auch für Schüler mit einem guten Realschulabschluss verfügbar. Wir entscheiden nicht unbedingt nach dem höchsten Bildungsabschluss. Wichtig ist uns vor allem, dass die Bewerber mit Menschen umgehen können und im Kontakt keine Scheu zeigen.“
Auf den wahrscheinlichen Fall, dass weniger Bewerbungen eintrudeln, bereitet sich die LzO trotzdem vor. „Wir setzen dann darauf, interessierten Schülern Praktika anzubieten. Vielleicht bekommen wir dann im Jahr darauf Bewerbungen von eben diesen Schülern“, so Husmann weiter.
Auch der Energieversorger EWE stellt in jedem Jahr zahlreiche neue Auszubildende ein. Dass es im nächsten Jahr schwierig wird, darauf stellen sich die Verantwortlichen ein. „Einen offiziellen Bewerbungsschluss gibt es bei uns nicht, deswegen haben wir über endgültige Bewerberzahlen noch keinen Überblick. Uns ist aber klar, dass mit weniger zu rechnen ist, weshalb es noch wichtiger wird, sich auf Messen wie dieser zu präsentieren“, sagt Sarah Mettenbrink von der EWE.