Oldenburg Der Oldenburger Chemie-Professor Dr. Peter Haupt hat als Kind viele Luftangriffe erlebt. Vielleicht fallen ihm deshalb die Bunker im Oldenburger Stadtbild besonders auf.
Der Gedanke, der Geschichte der Bunker in Oldenburg auf die Spur zu kommen, aber entstand bei einer ganz anderen Gelegenheit: „In dem Schutzraum hinter dem PFL gab es mal eine Ausstellung des Künstlers Manfred Räber“, erinnert sich Haupt. „Da habe ich gedacht: Vielleicht könnte man mehr solcher Veranstaltungen in Luftschutzräumen machen.“
Es dauerte aber zwölf Jahre – die Ausstellung war 2002 –, bis er die Sache in Angriff nahm. Den Anstoß gaben mehrere Gespräche mit Wolfgang Oehrl, der sich als Stadt-und Kirchenführer schon mehreren Recherchen über die Stadtgeschichte gewidmet hat – erfolgreich. Die beiden kamen zusammen, weil Haupt neben seiner Arbeit an der Uni im Nawi-Haus, das Oehrl leitet, mehrere Chemie-Kurse für Kinder und Jugendliche anbietet.
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„Die Bunker sind Zeugen unserer jüngeren Vergangenheit“, sagt Haupt, „und die sollte nicht in Vergessenheit geraten. Sie stehen symbolisch für die Mahnung ,Nie wieder Krieg’“. Das sei in den heutigen Zeiten nicht unwichtig. Beim Abriss der Broweleit-Häuser seien Archäologen der alten Stadtgeschichte nachgegangen, was gut sei – „aber wir sollten das auch mit jüngerer Geschichte tun“.
Die Frage, die für die beiden im Raum steht: Wo in der Stadt gibt es noch Bunker, die kaum einer kennt? Wie wurden sie genutzt? „Es geht uns nicht um die Luftschutzräume in Privathäusern“, sagt Oehrl. Es geht um die vielen Bunker, die das Militär in Oldenburg gebaut hatte. Der größte und auffälligste war der Hochbunker an der Moslestraße, der im August 1978 abgerissen wurde. Die meisten aber sind kleiner, wie jene am Esskamp oder der bei der BBS am Westkreuz.
Rundbunker, Beobachtungsbunker oder sogar Ein-Mann-Bunker, wie vor ein paar Jahren einer am Dwaschweg ausgebuddelt wurde – sie alle haben ihre Geschichte, die Wolfgang Oehrl und Peter Haupt gerne aufschreiben und zugänglich machen würden. Mancher Oldenburger könnte sogar noch kleinere Bunker im Garten haben, mutmaßen sie.
Manche Dinge sind bekannt: „Ein Bunker an der Industriestraße wurde zugeschweißt, um Fledermäusen ein ruhiges Quartier zu geben“, sagt Oehrl. „Vielleicht gibt es ja noch mehr solcher Nutzungen.“
Auf einer Oldenburg-Karte haben die beiden bereits Standorte von Bunkern eingezeichnet, die ihnen bekannt sind. Nun hoffen sie auf die dazugehörigen Informationen und Geschichten. Wer etwas dazu beitragen kann, melde sich bei Wolfgang Oehrl unter Tel. 45600.