Oldenburg Viele Oldenburger Radfahrer sind Lichtmuffel: Nach Schätzung der Polizei sind bis zu 30 Prozent der Radler in der Dunkelheit ohne Licht oder mit defekter Beleuchtung unterwegs. „Das ist ein gravierendes Problem. Nach meinen Erfahrungen hat die Zahl der Verstöße sogar zugenommen“, sagt Dieter Husmann vom erweiterten Vorstand des Fahrradclubs ADFC. Die Polizei hat ihre Kontrollen – im morgendlichen Berufsverkehr und in den Abendstunden – bereits verstärkt. Dabei erhält sie Unterstützung durch die Bereitschaftspolizei.
Schlecht zu erkennen
Vielen Radlern sei nicht klar, dass es bei der Beleuchtung vor allem darum gehe, dass sie selbst gesehen würden, sagt Rolf Schatz, Verkehrsberater der Polizei. Denn während die Fahrradfahrer dank Straßenbeleuchtung meist ihre Umgebung noch recht gut wahrnehmen könnten, seien sie selbst im Dunkeln – und vor allem, wenn es auch noch regnet – nur schlecht zu sehen. Und damit riskieren die Dunkel-Radler nicht nur ihre eigene Sicherheit, sondern auch ein Verwarngeld von 20 Euro.
Ein wesentlicher Grund, warum die Polizei jetzt genauer hinschaut, ist die Zunahme der verletzten Radfahrer. Bis Ende Oktober zogen sich 313 Radler bei Unfällen Verletzungen zu, darunter befanden sich 31 Schwerverletzte. 2012 gab es in den ersten zehn Monaten 275 verletzte Radfahrer (25 Schwerverletzte).
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Aktuelle Gerichtsurteile zeigen, dass eine nicht funktionierende Fahrrad-Beleuchtung noch weitere Folgen haben kann. Laut ADFC haftet überwiegend derjenige, der bei Dunkelheit mit einem unbeleuchteten Fahrrad in einen Unfall verwickelt wird.
Stecklichter-Problem
Festgestellt hat die Polizei, dass immer mehr Radfahrer die batteriebetriebenen Anstecklichter nutzen. Diese Lichter, die bislang nur an Rennrädern erlaubt waren, dürfen seit diesem Sommer grundsätzlich verwendet werden. „Es gibt da aber Probleme“, sagt Verkehrsberater Rolf Schatz. Vielfach würden die preiswerten Akku-Lichter aus den Discountmärkten ans Rad gesteckt. „Diese Lichter sind aber nicht zugelassen, weil ihnen das erforderliche Prüfzeichen fehlt“, erläutert Schatz. „Wir sprechen die Leute darauf an, in diesem Jahr sehen wir aber noch einmal von einer Verwarnung ab.“
Am zuverlässigsten sind nach Ansicht der Polizei Nabendynamos. Zudem empfiehlt die Polizei den Radfahrern, Warnwesten und Reflektorenbänder (für Arme und Beine) zu tragen, um besser gesehen zu werden. Schatz: „Das kann Leben retten.“