Oldenburg Wegen Vergewaltigung einer Prostituierten und schwerer Misshandlungen seiner Freundin muss sich seit Mittwoch ein 35 Jahre alter Mann aus Oldenburg vor dem Oldenburger Landgericht verantworten.
Dem Angeklagten wird im ersten Teil der umfangreichen Anklageschrift zur Last gelegt, sich am 18. Juni 2014 Zutritt zu einem Bordell in Oldenburg verschafft und eine dort schlafende Prostituierte bestohlen und vergewaltigt zu haben.
Weil sich die Frau heftig zur Wehr gesetzt habe, habe der Angeklagte sie geschlagen, gewürgt, gebissen und ihren Kopf gegen die Bettkante geschlagen, so die Anklage. Erst nach einem schmerzhaften Griff in die Genitalien des Mannes konnte sich die Frau befreien. Der 35-Jährige, der in Haft sitzt, bestritt gestern die Vorwürfe.
Er habe in der Tatnacht sehr viel Alkohol getrunken und zusätzlich Drogen konsumiert. Von einem Bekannten habe er gehört, dass es in dem Oldenburger Bordell sehr gute Drogen geben solle.
In der Tatnacht habe er auf seinem Nachhauseweg an dem Bordell vorbei gemusst. Der Teufel habe zu ihm gesagt, dort einzusteigen, so der Angeklagte. Er habe dann die Räumlichkeiten nach Drogen durchsucht, sei dann plötzlich von der Prostituierten angegriffen und geschlagen worden. Um sich von ihr befreien zu können, habe er der Frau in den Arm beißen müssen, sagte der 35-Jährige, der sich mehr als Opfer denn als Täter sieht.
Er habe der Frau ansonsten nichts getan, vor allem nicht vergewaltigt und auch nicht geschlagen. Sie sei doch gar nicht seine Freundin gewesen, begründete der Angeklagte seine Version mit einer mutmaßlichen Selbstverständlichkeit, die den zweiten Teil der Anklage beschreibt. Danach soll er über Wochen seine Freundin schwerst misshandelt, geschlagen und gewürgt haben.
Er habe ihr auch ein Kissen auf das Gesicht gedrückt, bis sie keine Luft mehr bekommen habe, ihr ein Messer an den Hals gehalten, seine Finger in die Augen gestoßen und die Nase umgedreht, so die Anklage. Um den Fall aufzuklären, ist gestern zunächst das mutmaßliche Vergewaltigungsopfer als Zeugin gehört worden.
Die Öffentlichkeit war während der Vernehmung vom Verfahren ausgeschlossen. Der Prozess wird an diesem Donnerstag fortgesetzt.