Oldenburg Plötzliche Halsschmerzen, hohes Fieber und Gliederschmerzen: Auch die Huntestadt bleibt in dieser Saison nicht von der Grippewelle verschont, doch andere Städte hat es schlimmer erwischt. „Die ersten Fälle haben uns sicherlich erreicht“, sagt Dr. Claudia Ewel. Seit etwa einer Woche kommen vermehrt Patienten mit der Grippe zu ihr in die Hausarztpraxis Stedinger Tor. Laut Mayada Otri-Barakat, Vorsitzende des Bezirks Oldenburg beim Landesapothekenverband, soll die Grippe in Oldenburg jedoch noch nicht so massiv sein, dass man von einer schweren Grippewelle sprechen kann.
Das sieht bundesweit anders aus: Laut Robert Koch-Institut ist seit Oktober 2016 die Gesamtzahl der im Labor bestätigten Erkrankungsfälle in Deutschland auf 43 288 gestiegen. Es werden allerdings nicht alle Erkrankten getestet, ein Nachweis von Influenza wird aber gemeldet. Bislang gehen 126 Todesfälle auf das Konto der Erkrankung. Fast alle Todesfälle waren Patienten ab 60 Jahre. Im Vergleich zur Grippewelle in Süddeutschland soll Oldenburg bislang gut dabei weggekommen sein, so Kirsten Habbinga, Leitende Ärztin im Aufnahmezentrum des Pius-Hospitals. „Es kommt hier so langsam an, es wird mehr.“ Die Ärztin erwartet eine Zunahme der Grippewelle Ende Februar oder im März. Erkältungen verzeichnet Habbinga jedoch schon seit einigen Wochen vermehrt. „Die Leute quälen sich auch länger mit Reizhusten.“
Grippaler Infekt
Dabei ist Influenza von einem grippalen Infekt zu unterscheiden. „Die Grippe fängt meistens schlagartig an“, so Allgemeinmedizinerin Ewel. Obwohl man tagsüber noch topfit ist, können abends plötzlich Symptome auftreten. Zudem ist die Grippe auch intensiver und die Patienten sind völlig außer Gefecht gesetzt. Ein grippaler Infekt ist hingegen eine Erkältung und oft schneller vorbei als eine Grippe.
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Ansteckung vermeiden
Besonders Berufstätige möchten so schnell wie möglich wieder gesund werden – nur was hilft bei Grippe wirklich? In der Hof-Apotheke verzeichnet Apotheker Hendrik Schüller schon seit Januar einen Anstieg der Kunden, die mit Grippebeschwerden zu kämpfen haben. „Es ist stetig zu tun und es wird momentan nicht weniger“, so Schüller. Symptomlindernde Arzneimittel können helfen, die Beschwerden zu mildern – ausreichende Erholung ist jedoch entscheidend. „Es gibt auch Medikamente, aber im Grunde muss man es auskurieren“, sagt Ewel. „Der gesunde, junge Mensch fällt durch die Grippe etwa zwei bis drei Wochen richtig aus.“ Auch Apotheker Schüller rät zu Ruhe und Schonung – darüber hinaus solle man zuhause bleiben, um die Ansteckung anderer Personen zu vermeiden.
Um sich präventiv vor einer Grippe zu schützen, sollte man mehrere Dinge beachten, allerdings nicht nur zur Erkältungszeit, sondern im ganzen Jahr. Bewegung und eine gesunde Ernährung seien das A und O, weiß Ewel. Und generell sollte man bei viel Menschenkontakt oft die Hände waschen, denn durch das Händedrücken sowie durch die Benutzung der gleichen PCs, Türgriffe oder Telefone auf der Arbeit können Krankheitserreger übertragen werden.
Menschen mit einem geschwächten Immunsystem müssen noch vorsichtiger sein. Schüller empfiehlt ihnen, Menschenansammlungen in der Grippezeit zu meiden. Die Experten raten zudem zu einer Grippeimpfung für Leute ab 60 Jahren und für Risikopatienten. Die Impfung sollte bereits vor Beginn der Grippezeit – im Oktober oder November – erfolgen. Trotz Impfung besteht die Gefahr einer Erkrankung, aber die Grippe wird dann deutlich schwächer ausfallen.