OLDENBURG Es schillert, es funkelt: Passend zum glänzenden roten Seidenkleid zieren brillierende Steinchen die (gern freizügigen) Dekolletés der Damen. Kein Wunder: „Diamonds are a girls best friend“ verkünden „Sweet Sugar Swing“ (bestehend aus Christina Silvia Meyer, Mary Kehl und Annie Heger) ihren dahinschmelzenden Zuschauern am Sonnabendabend. Und den billigen Modeschmuck, lieber Herr Jason Weaver (musikalischer Leiter des Trios und Klavierbegleitung), den behalten Sie gefälligst mal schön für sich!
Rund 300 Zuhörer zieht das Swing-Trio in Begleitung einer Jazz-Combo bei seinem Debüt-Konzert im nahezu ausverkauften Saal des PFL mal mit kessem Auftreten, mal mit großen unschuldigen Augenaufschlägen in seinen Bann. Natürlich immer in sexy Outfits, die im Laufe des zweieinhalbstündigen Konzerts mehrfach gewechselt werden: vom Matrosinnen-Kostüm über rot-edel bis zu schwarz-weiß-gepunktet. High-Heels natürlich nicht zu vergessen.
Durchweg positiv ist die Resonanz der Besucher: „Das war sehr gut, ich kannte die Musik der drei vorher gar nicht“, erzählt Nele Salfeld aus Emden. „Die ganze Show ist super“, meint Ragnhild Nebel. Neben den Damen und Weaver am Klavier glänzen Helmut Reuter am Bass und Thomas Hempel am Schlagzeug. Meist erzählen die Künstlerinnen kleine Geschichten rund um ihre Lieder, improvisieren mit Spaß und scherzen miteinander.
Einziger Wermutstropfen: der Veranstaltungsort. So richtig mag sich der eher für Vorträge eingerichtete Saal mit dem zuckersüßen Swing nicht versöhnen. Ärgerlich ist eine permanent flackernde Deckenleuchte.
„Ab 2011 wollen wir mindestens einmal pro Quartal auftreten“, verspricht Annie Heger, „für den Startschuss haben wir das PFL gewählt. Hier könnte man über eine andere Bestuhlung nachdenken, um zum Beispiel den Besuchern mehr Möglichkeiten zum Mittanzen zu geben. Auf Dauer werden wir uns vielleicht nach einem größeren Veranstaltungsort umsehen.“ Nach achtwöchiger täglicher Probenzeit steht als Nächstes aber erst mal wohlverdienter Urlaub an.