Oldenburg Herrliches Spätsommerwetter und die geschlossenen Geschäfte am Feiertag „Tag der Deutschen Einheit“ bescherten dem Kramermarkt einen Auftakt nach Maß. Mit rund 150 000 Besuchern zählte die Polizei am Sonnabend weit mehr Teilnehmer am Kramermarktsumzug als in anderen Jahren. „Es war ein friedlicher, reibungsloser Umzug“, berichtete ein Polizeisprecher. Die Autofahrer hätten sich auf die Straßensperrungen eingestellt, „es gab nur wenige Behinderungen“.
Für eine kurzzeitige Verzögerung hatte ein Traktor gesorgt, dessen Hebegabel während des Umzugs an der Pferdemarkt-Brücke hängengeblieben war. „Das hat zu etwa zehn Minuten Stillstand geführt“, berichtete die Polizei. Auch die Schausteller vermelden einen glänzenden Markt-Auftakt. „Die Stimmung ist super, wir sind rundum zufrieden“, bilanzierte Helmut Mondorf vom Schaustellerverband am Sonntagnachmittag. Am Freitag zogen nach Schätzung der Polizei etwa 110 000 Besucher über das Festgelände, am Sonnabend sogar etwa 130 000. „Insgesamt war es friedlich, abgesehen von den üblichen Delikten.“ So musste die Polizei wegen Sachbeschädigung, Schlägerei und Taschendiebstahls einschreiten. Etwa 30 Jugendliche seien aufgefordert worden, ihre Alkoholvorräte abzugeben. Acht Fahrzeuge wurden wegen Verkehrsbehinderung abgeschleppt.
Einen launigen Ausklang des Umzuges erlebten rund 200 Teilnehmer des traditionellen Eisbeinessens, zu dem die Stadt in die Weser-Ems-Halle eingeladen hatte. Festredner Christian Firmbach berichtete humorvoll über seine Eindrücke als Neubürger. Der Intendant des Staatstheaters war 2014 von Bonn nach Oldenburg gewechselt. Er nahm den Altpapierstreit („Oldenburgs Zwei-Klassen-Gesellschaft“) und die Organisation der Gelben Säcke ebenso aufs Korn wie die Oldenburg-Hymne und den Ammerländer Löffeltrunk („zu Hause sagen meine Kinder bei Apfelsaft ,Ik sup di to’“).
Der Kramermarkt geht am Montag mit dem „Tag des Landvolkes“ weiter.
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